Mieter fehlen: "Glaspalast"-Abriss verzögert sich weiter

Eine Visualisierung des geplanten Neubaus
Eine Visualisierung des geplanten NeubausAPA/SCHUBERT UND SCHUBERTH ZT-KG
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Mit dem Abriss des ehemaligen Wiener Rechenzentrums und dem Spatenstich für den Neubau wird gewartet, bis es genügend Mieter gibt. Diese fehlen aber noch.

Der Abriss von Harry Glücks "Glaspalast" nahe des Wiener Rathauses verzögert sich weiter: Eigentlich sollte der - bereits einmal verschobene - Abbruch im Sommer stattfinden, derzeit laufen aber noch Vorbereitungsarbeiten. Der Grund für die Verschiebung seien fehlgeschlagene Verhandlungen mit einem potenziellen Mieter für den Neubau.

"Der Abbruch wird noch heuer beginnen", teilte ein Sprecher der zuständigen WSE Wiener Standortentwicklung GmbH mit. Momentan werde vor allem im Gebäudeinneren alles für die Abtragung vorbereitet, zudem werden Arbeiten im Umfeld des Gebäudes - etwa die Verlegung von Leitungen - durchgeführt. Das Ende des alten Büroturms soll aufgrund der Beeinträchtigung von Stadtbild und Verkehr relativ zeitnah zum Spatenstich für den Neubau erfolgen: "Und wir wollen erst anfangen zu bauen, wenn wir eine gewisse Auslastung haben", so der Sprecher. Nach den gescheiterten Verhandlungen führe man nun Gespräche mit anderen Interessenten.

(c) APA/HELMUT FOHRINGER

Vormals Rechenzentrum der Stadt Wien

Das als "Glaspalast" bekannte Bürohaus wurde vor 35 Jahren als Rechenzentrum der Stadt Wien errichtet, dieses zog 2012 aus. Der Abriss wurde beschlossen, das rund 40 Millionen Euro teure Nachfolgeprojekt aus 145 Einreichungen bei einem zweistufigen, EU-weiten Architekturwettbewerb ausgewählt. Der Plan sieht einen achtgeschoßigen Bau mit rund 12.000 Quadratmetern Bruttogeschoßfläche vor, unterirdisch sind 150 Parkplätze geplant.

Der geplante Neubau an der Adresse Rathausstraße 1 stand jedoch von Anfang an unter keinem sehr glücklichen Stern: Anrainer, die befürchteten, die Sichtachse Richtung Innere Stadt und damit der Ausblick auf den Stephansdom könnte beeinträchtigt werden, sammelten mit politischer Unterstützung aus der schwarzen Josefstadt Unterschriften. Der Protest war erfolgreich, der Siegerentwurf wurde überarbeitet, um den Steffl-Blick auch weiterhin zu gewährleisten.

(APA)

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