Der ehemalige Grünenchef Alexander Van der Bellen sieht in den Ereignissen rund um Johannes Voggenhuber eine "tragische Entwicklung einer extrem begabten Persönlichkeit". Voggenhubers Aussagen seien parteischädigend gewesen.
Das Hick-hack zwischen Grüner Bundespartei und dem ehemaligen EU-Abgeordneten Johannes Voggenhuber geht weiter. Nun lässt sich der frühere Grüne Bundessprecher und jetzige Nationalratsabgeordnete Alexander Van der Bellen über Voggenhubers jüngste Aussagen aus: "Er versucht alles, um sich zum Märtyrer und Opfer zu stilisieren - eine tragische Entwicklung einer extrem begabten Persönlichkeit", so Van der Bellen laut Vorabmeldung im "Kurier" (Donnerstagausgabe). Auf die Frage, ob Voggenhubers Aussagen parteischädigend seien, sagt er: "Das könnte man sagen."
Voggenhuber hatte nach dem schlechten Abschneiden der Grünen bei der EU-Wahl beklagt, dass das Ergebnis mit ihm als Listenersten bei weitem besser ausgefallen wäre. Van der Bellen - er und Voggenhuber standen sich noch nie besonders nahe - sagt dazu, er sei "nicht überzeugt davon, dass wir mit Voggenhuber ein besseres Resultat erzielt hätten": "Wenn sich jemand bemüht hat, einen Erfolg zu verhindern, war es er." Und dass ein Vorzugsstimmenwahlkampf Voggenhubers der Partei einen Zuwachs beschert hätte, bezweifelt er mit den Worten: "Wenn die Oma Radln hätte, wär' sie ein Omnibus."
Ob Voggenhuber, wie von der Grünen Bundessprecherin Eva Glawischnig am Dienstag explizit nicht ausgeschlossen, eines Tages wieder für die Grünen tätig sein könnte, ist für Van der Bellen eher unwahrscheinlich. "Wenn uns täglich ausgerichtet wird, was wir für Deppen sind, ist das schwer vorstellbar".
(APA)