Geliebte, gefürchtete Feier

Punsch
Punsch(c) Michaela Seidler
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Auf die Weihnachtsfeier freuen sich viele – nicht auf die Folgen.

Die höchste Vernunft ist manchmal wenig nütz, wenn die Disziplin fehlt – so oder so ähnlich könnte man das Verhalten der Österreicher auf Weihnachtsfeiern beschreiben. Zumindest, wenn man nach einer Studie geht, die das Marktforschungsinstitut GfK 2013 veröffentlicht hat: 1000 Österreicher wurden da befragt, 74 Prozent waren sich sicher, dass „zu viel Alkoholkonsum mit unabsehbaren Folgen“ bei betrieblichen Weihnachtsfeiern „unbedingt zu vermeiden ist“. Vier von zehn ist es dennoch schon einmal passiert.

Damit könnte auch die zweite große Sorge bei Weihnachsfeiern zusammenhängen: nämlich peinliche Fotos im Internet zu posten (wenngleich das auf manchen Feiern mit Fotoboxen und weihnachtlichen Accessoires provoziert wird). Peinliche Reden, Sprüche oder Witze haben der Studie nach schon 29 Prozent der Befragten zum Besten gegeben, gut jeder fünfte ließ sich auf einen Flirt mit einem Kollegen ein. Jeder hundertste hat gar auf der Weihnachtsfeier seinen Job gekündigt – ob das mit den genannten Fauxpas zu tun hat, wurde aber nicht erhoben. Die Folgeerscheinungen hat die britische Versicherungsfirma Aviva Health studiert: Demnach schwänzen 20 Prozent der Briten am nächsten Tag die Arbeit.

Lästig

So hoch die Risken sind, die meisten besuchen (laut GfK-Studie) doch sehr gern Weihnachtsfeiern, nur jeder Vierte geht allein deshalb hin, weil es von ihm erwartet wird. Am wenigsten gern feiern die Wiener, sie sehen es eher als lästige Pflicht und verweigern sie auch häufiger als Mitarbeiter in anderen Bundesländern. Es kommt aber auch auf die Branche an: So hat das deutsche Personalvermittlungsunternehmen Robert Half bei einer Studie unter Finanzmanagern festgestellt: 64 Prozent der österreichischen Befragten hätten nichts dagegen, wenn die Feier abgesagt wird.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.11.2015)

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