Klosterneuburg als 24. Bezirk von Wien?

Geht es nach der Liste Hofbauer, soll die Stadt Klosterneuburg ein Bezirk von Wien werden.
Geht es nach der Liste Hofbauer, soll die Stadt Klosterneuburg ein Bezirk von Wien werden. Fabry
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Die Liste Hofbauer sorgt mit dem Vorschlag, die Stadt Klosterneuburg zu einem Bezirk Wiens Wiens zu machen, für Diskussionen. Bürgermeister Schmuckenschlager lehnt den Plan ab.

Es ist ein Vorschlag, über den wohl einige Bewohner der Stadt Klosterneuburg diskutieren: Peter Hofbauer von der Liste Hofbauer möchte, dass die niederösterreichische Stadt zum 24. Wiener Gemeindebezirk wird. Wie "orf.at" berichtet, möchte die im Gemeinderat vertretene Liste, dass Klosterneuburg lieber die Stadt wechselt als mit einer anderen niederösterreichischen Gemeinde zusammen gelegt zu werden.

"Lieber ein Wiener Nobelbezirk als nur ein Vorort von Tulln" lautet Hofbauers Slogan, mit dem er Stimmung für seinen Vorstoß machen will. Hofbauer fordert laut "orf.at" die "Rückgängigmachung der Ausgliederung": Klosterneuburg war - wie andere niederösterreichische Gemeinden auch - während der NS-Zeit Teil der Bundeshauptstadt und wurde 1954 wieder eine eigene Gemeinde.

Rund 7000 Wiener seien in Klosterneuburg - das insgesamt etwa 27.750 Einwohner hat - zweitgemeldet und würden täglich nach Wien in die Arbeit fahren, sagt Hofbauer. Als 24. Bezirk der Stadt Wien hätte Klosterneuburg und seine Bewohner viele Vorteile, so Hofbauer: Die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln, der Option auf die Jahreskarte, ärztliche Versorgung oder auch den geförderten Wohnungsmarkt.

Dass die Klosterneuburger Identität verloren gehen könnte, befürchtet Hofbauer nicht: „Ein Klosterneuburger bleibt ein Klosterneuburger, auch wenn das ein Teil Wiens wäre.“

Bürgermeister ist dagegen

Große Chancen auf Umsetzung hat der Vorstoß der Liste Hofbauer freilich nicht: Der ÖVP-Bürgermeister der Stadt, Stefan Schmuckenschlager (ÖVP), lehnt den Vorschlag jedenfalls ab - unter anderem, weil das Vermögen der Gemeinde in andere - also Wiener - Hände gelegt werden müsste: „Und nicht mehr Herr im eigenen Haus zu sein, also Autonomie aufzugeben, sollte man sich sehr genau überlegen“, so Schmuckenschlager gegenüber "orf.at".

Weniger ablehnend sieht der Bezirksvorsteher vom angrenzenden Wiener Bezirk Döbling, Adi Tiller (ÖVP) die Sache. Schon jetzt gebe es eine enge Verbindung zwischen Döbling und Klosterneuburg. Würde der Wiener Gemeinderat und Landtag eine Einbindung Klosterneuburgs beschließen hätte dies wohl auch Vorteile für Wien, glaubt Tiller.

>>> Zum ORF-Artikel

(red/mpm )

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