G8: Klima und Bekämpfung des Hungers im Mittelpunkt

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Am Mittwoch findet der G8-Gipfel in L'Aquila statt. Klimaschutz, Entwicklungshilfe und die Finanzkrise stehen auf der Agenda.

Am Mittwoch treffen die Regierungen der führenden Industrienationen USA, Kanada, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Italien, Japan und Russland in L'Aquila aufeinander. Auf dem Programm stehen: Die globale Wirtschafts- und Finanzkrise, internationale Krisenherde, Klimaschutz und Entwicklungshilfe.

So viele Teilnehmer wie noch nie

Das Treffen in L'Aquila ist dreigeteilt. Am Mittwoch treffen einander die Regierungschefs der G8. Dabei soll vor allem darüber beraten werden, wie mit dem iranischen Atomprogramm verfahren werden soll. Am Donnerstag stehen dann Wirtschaftskrise, Klimaschutz und Entwicklungshilfe auf der Agenda. Vertreter der großen Schwellenländer China, Indien, Brasilien, Mexiko und Südafrika werden ebenfalls anwesend sein. Seit 2007 gehören auch diese Länder zu den ständigen Gästen. Insgesamt sind 28 Staaten und neun internationale Organisationen vertreten. Die Gästeliste war auf keinem anderen G8-Gipfel so lang.

Chinas Präsident Hu Jintao hat überraschend seine Teilnahme am Gipfel abgesagt. Grund sind die anhaltenden Unruhen in der von Uiguren bewohnten Region Xinjiang. Hu ist bereits am Dienstagabend nach China zurückgeflogen.

Vorwürfe das Gastgeberland

Im Vorfeld des Treffens war es zu groben Vorwürfen an das Gastgeberland Italien gekommen. Die spontane Verlegung des Treffens von der sardinischen Insel La Maddalena in die Erdbebenstadt L'Aquila habe demnach Probleme in der Organisation verursacht. Die Vorbereitung des Gipfels sei derart chaotisch über die Bühne gegangen, dass die USA in der Planung einspringen musste. Gerüchteweise überlege man bereits den Ausschluss Italiens aus dem Wirtschaftsforum.

G8 oder G20

Die Frage, ob die G8 überhaupt noch zeitgemäß ist, stellt sich vor dem Hintergrund der Konkurrenz durch die G20. Dort sind die wichtigsten Schwellenländer bereits Mitglied. Es ist nicht klar, ob die beiden Gipfel auf Dauer nebenbeinander koexistieren können. Da eine Lösung für die Finanzkrise vor allem beim G20-Gipfel gesucht wird, liegen die Schwerpunkte des diesjährigen G8-Treffens bei der Nahrungsmittelsicherheit und der Klimapolitik.

(Ag.)

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