Die Opec hatte es am Sonntag nicht geschafft, trotz Überproduktion die Fördermenge zu drosseln.
Autofahrer wird es freuen: Die gescheiterten Verhandlungen über eine Deckelung der weltweiten Ölförderung haben den Ölpreis am Montag auf Talfahrt geschickt. Sowohl die richtungsweisende Sorte Brent aus der Nordsee als auch das US-Öl WTI verloren im frühen Handel gut fünf Prozent. Die Produzenten konnten sich bei ihrem mit Spannung erwarteten Treffen in Doha am Sonntag nicht auf ein Einfrieren der Ölfördermenge einigen. Damit bleibt das weltweite Überangebot des Rohstoffs bestehen.
Der Kampf um Marktanteile wird Experten zufolge nun wohl weitergehen. Dass sich die Teilnehmer nicht auf eine Kappung verständigen konnten, zeige die Unfähigkeit aller Seiten zusammenzuarbeiten, sagte der Gründer der Beratungsfirma PIRA, Gary Ross in einer ersten Einschätzung. Die Bank Barclays schrieb, dass das Treffen von Doha das Zerwürfnis zwischen Saudiarabien und dem Iran verdeutliche. Mit dem Treffen hätte Vertrauen aufgebaut werden sollen, dass sich der Markt wieder ausgleiche und die Produzenten kooperieren könnten. "In dieser Beziehung ist das komplett gescheitert."
Täglich bis zu zwei Millionen Barrel zu viel
Spekulationen über eine Förderbremse hatten den Ölpreis in den vergangenen Tagen kräftig in die Höhe getrieben. Im Vergleich zu seinem Zwölfeinhalb-Jahres-Tief vom Jänner verteuerte sich Brent um gut die Hälfte auf zuletzt rund 43 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI legte ähnlich stark auf gut 40 Dollar zu. Am Montag kostete Brent rund 41 Dollar und WTI 38,55 Dollar. Seit Mitte 2014 ist der Ölpreis wegen des weltweiten Überangebots und der mauen Weltkonjunktur allerdings um 70 Prozent eingebrochen. Täglich werden ein bis zwei Millionen Barrel Erdöl mehr als dem Boden gepumpt als benötigt werden.
(APA/Reuters)