Nach der Kritik von Landtagspräsident Kurt Flecker an Werner Faymann stellt sich die steirische SP-Spitze hinter den Bundeskanzler. Neo-Landesrat Schrittwieser mahnt: "Man kann eine Partei auch zu Tode lieben".
Nachdem der steirische Neo-Landtagspräsident Kurt Flecker Bundeskanzler Werner Faymann den Rücktritt nahegelegt hat, hagelt es Kritik von der steirischen SPÖ-Spitze. Fleckers Nachfolger als Soziallandesrat und Vorgänger als Präsident, Siegfried Schrittwieser, forderte "den Kurt" zu mehr Zurückhaltung auf. Probleme löse man nicht, indem man alles an die Öffentlichkeit trage. Fleckers Vorgangsweise sei "unherhört und unverantwortlich". Wenn Flecker erkläre, er liebe die Partei, "dann muss ich sagen, man kann eine Partei auch zu Tode lieben", sagte Schrittwieser.
SPÖ-Chef und Landeshauptmann Franz Voves wiederholte seine Kritik vom Donnerstag. Fleckers Aussagen in Richtung Bundeskanzler Faymann seien "parteischädigend", sagte er nach der Sitzung der Landesregierung am Montag. Die Frage nach parteiinternen Konsequenzen beantwortete Voves erneut zurückhaltend: Inhaltlich gebe es viel zu diskutieren, "Personaldiskussionen brauchen wir derzeit absolut nicht." Jetzt gehe es darum, ob auch Flecker das in den nächsten Tagen und Wochen so sehe. "Dann schauen wir weiter", zitiert ihn der ORF Steiermark.
Faymann unter Beschuss
In der Partei würde die große Mehrheit das Vorgehen Fleckers nicht verstehen, so Voves und Schrittwieser. Die Sozialdemokratie habe in ganz Europa derzeit Probleme, diese könne man aber nicht durch öffentlich ausgetragenen Streit lösen. Flecker hatte Faymann letzte Woche den Rücktritt nahe gelegt. Der Bundeskanzler und SPÖ-Chef konterte daraufhin, das Verhalten passe nicht zum Erscheinungsbild einer modernen SPÖ.
"Das Letzte, was wir jetzt brauchen ist eine Personaldiskussion", kritisiert Bürgermeister Häupl den steirischen SP-Landtagspräsidenten Flecker. Der Steirer forderte den Rücktritt des Bundeskanzlers.
Der steirische SP-Politiker Flecker legt Parteichef Faymann den Rücktritt nahe: "Wenn man die Wand nicht sieht, gehört der Führerschein entzogen". Landesparteichef Voves widerspricht.
Das Wahldesaster hat den Blick deutlich "röter" werden lassen. In der SPÖ haben die Sozialisten plötzlich wieder Oberwasser. Gefordert werden Maßnahmen gegen Reiche, Spitzenmanager und Aktiengewinne.
Gemeinsam mit Sozialminister Hundstorfer will der Kanzler Maßnahmen wie die Ausbildungsgarantie für Jugendliche forcieren. Und er will die Anliegen der SPÖ in der Regierung künftig deutlicher machen.
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