Es habe mehrere Angebote an die Familie gegeben, die aber alle von der Familie abgelehnt worden seien, so Innenministerin Fekter. Zuvor hatte Pfarrer Friedl gesagt, eine Lösung sei wegen der Tirol-Wahl gescheitert.
Innenministerin Maria Fekter (ÖVP) weist die Verantwortung dafür zurück, dass es im Fall Zogaj zu keinem Kompromiss gekommen ist. Es habe mehrere Angebote gegeben, die aber alle von der kosovarischen Familie abgelehnt worden seien. So sei eine Rückkehr in den Kosovo nicht akzeptiert worden, "weil die Frau Zogaj so traumatisiert ist".
Zum aktuellen Verfahren der Zogajs wollte sich Fekter nicht äußern. Der Asylgerichtshof sei nun am Zug, wenn die Familie wie angekündigt Berufung gegen den ablehnenden Bescheid der ersten Instanz einlegen sollte. Ein humanitäres Bleiberecht könne sie jedenfalls nicht willkürlich erteilen, dieser Aspekt müsse im normalen Verfahren mit berücksichtigt werden. Ein Experte des Innenministeriums konkretisierte: Aufgrund des neuen Fremdengesetzes könne Fekter kein humanitäres Bleiberecht erteilen, weil die Familie mehr als die Hälfte der Zeit unrechtmäßig in Österreich gewesen sei. Die einzige Hoffnung für die Familie ist demzufolge der Asylgerichtshof, der eine Niederlassungsbewilligung erteilen kann.
Scheitern wegen Tirol-Wahl: Platter schweigt
Zuletzt hatte Pfarrer Josef Friedl öffentlich erklärt, dass man bei den Verhandlungen zum Schicksal der Familie zweimal knapp an einer Lösung dran gewesen sei. Eine Variante wäre demnach gewesen, dass Mutter Nurie in den Kosovo zurückkehrt und nur Arigona Zogaj in Österreich bleibt. Warum es letztlich nicht zu dieser Lösung kam, konnte der Pfarrer, der die Zogajs lange betreut hatte, nicht sagen. Er nannte die Tirol-Wahl als Grund, warum einmal eine Lösung abgeblasen wurde. Der damalige Innenminister und nunmehrige Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) wollte die Aussagen von Friedl nicht kommentieren.
(APA)