Was an der Trendwende am Arbeitsmarkt trügt

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Die gute Konjunktur macht es möglich: Die Zahl der Arbeitslosen sinkt weiter, Ökonomen korrigieren ihre Prognosen. Aber im EU-Vergleich fällt Österreich zurück. Wie passt das zusammen?

Es klingt tatsächlich nach der ersehnten Trendwende: Der Arbeitsmarkt erholt sich nach langer Durststrecke zusehends. Im Mai ist die Zahl der Menschen ohne Job (samt Schulungsteilnehmern) weiter zurückgegangen: um 2,7 Prozent auf rund 394.500. Auch in den östlichen Bundesländern verbessert sich die Situation; in Wien ist die Arbeitslosigkeit erstmals seit sechs Jahren auf dem Rückzug. Woran liegt es?

Österreich profitiert vom allgemeinen Aufschwung in Europa. Das zeigt sich daran, dass gerade in der exportlastigen Industrie und beim konjunkturabhängigen Bau der Rückgang der Arbeitslosigkeit am stärksten ist. Politische Maßnahmen wie der Beschäftigungsbonus oder die „Aktion 20.000“ für ältere Arbeitslose können noch keinen Effekt haben: Über ihre Details streitet die auslaufende Koalition noch herzhaft; sie treten, wenn überhaupt, erst im Sommer in Kraft. Dass der Anreiz für Neuanstellungen mitten in einem kräftigen Aufschwung startet, macht ihn weniger effizient. Es sind hohe „Mitnahmeeffekte“ zu befürchten: Unternehmen kassieren die Begünstigung für Jobs, die sie ohnehin geschaffen hätten.

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