Was bleibt, sind die Pandas

Der EU-China-Gipfel brachte eher spärliche Resultate.

Der geplante, hochoffizielle Schulterschluss gegen die US-Klimapolitik blieb aus. Zu weit sind Peking und Brüssel in Handelsfragen noch voneinander entfernt.

Ist die große Annäherung also vorbei, bevor sie richtig begonnen hat?

Nicht unbedingt. Wie ernst es China mit Europa meint, kann man Anfang Juli im Berliner Zoo beobachten. Zwei Große Pandabären wird Premier Xi Jinping dort an Kollegin Merkel überreichen, um die junge Allianz zu stärken. Chinas Panda-Diplomatie hat Geschichte. Schon Mao hat seine Partner gern mit den seltenen Tieren beglückt. Als Richard Nixon 1972 mit zwei Pandas aus Peking heimkehrte, galt das als kleine Sensation. Wien hat seine Pandas seit Jahren. Nun ist der Rest Europas dran. Bis 2018 sollen in vier europäischen Zoos Pandas einziehen.

Aufs Geschäftemachen vergessen die Chinesen dabei nicht. Panda-Geschenke sind seit Pekings Schwenk zum Kapitalismus passé. Heute kommen die Tiere als Leihgaben in den Westen. Der bezahlt seine asiatischen Charmebotschafter selbst. Rund eine Million Dollar Miete pro Jahr und Paar fließen nach China.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.06.2017)

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