Politisch war Bêrîvan Aslan ihr Leben lang, einer Partei gehört sie aber erst seit fünf Jahren an. Die Tiroler Listenerste kämpft für Minderheiten − wie die Grünen, wenn man so will.
Bêrîvan Aslan ist es gewohnt, Teil einer Minderheit zu sein. Sie war es eigentlich schon immer: Als sie als Kind zweier Kurden in der Türkei geboren wurde. Oder als sie im Alter von fünf Jahren nach Telfs zog. Ihr Vater, ein Menschenrechtsaktivist, hatte in Österreich um Asyl angesucht und seine Familie zu sich geholt. Wenn man so will, gehört Aslan heute auch einer politischen Minderheit an: den Grünen.
Die 35-Jährige hat keine leichte Aufgabe übernommen: Sie ist Spitzenkandidatin der Partei in Tirol. Theoretisch geht es für sie darum, die rund 15 Prozent der Nationalratswahl 2013 in dem Bundesland zu halten. In der Praxis wäre das aber wohl eine kleine Sensation. Immerhin liegen die Grünen derzeit in Umfragen im einstelligen Bereich. Das weiß auch Aslan selbst: „Die Ausgangslage ist eine schwierige.“ Das Wahlergebnis „kann ich leider wirklich nicht abschätzen“.