Die Verdächtigen sind teils polizeibekannt. Sie könnten in Verbindung mit dem Bombenattentat auf die Enthüllungsjournalistin Galizia stehen.
Maltas Premier Joseph Muscat hat am Montag im Mordfall Daphne Caruana Galizia die Festnahme von zehn Personen bekanntgegeben. Die Malteser seien am Montagmorgen in einem gemeinsamen Einsatz an verschiedenen Orten gefasst worden. Einige von ihnen seien bereits polizeibekannt. Sie würden verdächtigt, den Anschlag mit einer Autobombe durchgeführt zu haben.
Ob sie auch die Auftraggeber waren, ist unklar. Die Verdächtigen müssen nun innerhalb der nächsten 48 Stunden befragt werden. An den Ermittlungen seien das FBI, Europol und finnische Sicherheitsbehörde beteiligt gewesen. Die Festnahmen erfolgten im Hafengelände von Marsa. Helikopter, Spürhunde und ein Schiff kamen zum Einsatz.
"Wir werden alles Mögliche zur Klärung des Falles unternehmen. In diesem Fall habe ich mich so stark eingesetzt, wie noch nie", sagte Muscat nach den Festnahmen. Die Ermittler seien überzeugt, dass es sich bei den Festgenommenen um die Täter handle. "Die Polizei war bereits seit längerer Zeit auf ihrer Spur", sagte der Premier. Er dankte allen Ermittlern.
Die 53-Jährige Bloggerin war am 16. Oktober in der Nähe ihres Hauses auf der Mittelmeerinsel getötet worden. Galizia hatte unter anderem einen Skandal um die sogenannten Panama Papers aufgedeckt, in den auch die maltesische Regierung verstrickt gewesen sein soll. Der Anschlag hatte das kleine EU-Land geschockt und auch international Wellen geschlagen. Auf Malta kam es zu Protesten gegen Korruption und gegen eine Unterwanderung des politischen Systems durch Kriminelle.
(APA)