Deutschklassen ohne strikte Trennung

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Trotz neuer Sprachförderung soll Klassengemeinschaft erhalten bleiben. Von Neuerungen betroffen sind mehrere Zehntausend Schüler, die nicht Deutsch können.

Wien. Für Schüler, die nicht gut genug Deutsch können, um dem Unterricht zu folgen, hat die Regierung von Sebastian Kurz (ÖVP) und Heinz-Christian Strache (FPÖ) einiges vor. Deutsch vor Regelunterricht ist die türkis-blaue Devise: „Kinder, die keine ausreichenden Deutschkenntnisse aufweisen, sollen in separaten Klassen unterrichtet werden, bis ein ausreichendes Sprachniveau erreicht wird, um den Regelunterricht zu folgen“, heißt es im Regierungsprogramm.

Dabei geht es jedenfalls um einige zehntausend Schüler: Im vergangenen Schuljahr konnten rund 40.000 Kinder und Jugendlichen nicht ausreichend Deutsch; ein Teil dieser dürfte auf die inzwischen abgeebbte Flüchtlingswelle zurückzuführen sein. Die meisten, nämlich 30.500, waren an Volksschulen zu finden. Rund 40 Prozent aller außerordentlichen Schüler gingen in Wien zur Schule. Dort machten sie 20 Prozent aller Volksschüler aus.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Schule

Deutschklassen: Aufsteigen nur ausnahmsweise

Wer in der ersten Schulstufe eine Deutschförderklasse erfolgreich absolviert, steigt nicht in die zweite Klasse auf, sondern muss zunächst das reguläre erste Jahr wiederholen.
Schule

Ministerrat beschließt Deutschklassen: "Keine Ghettoschulen"

Schüler mit Deutschdefiziten sollen künftig 15 bis 20 Stunden pro Woche in eigenen Förderklassen lernen. Schützenhilfe erhält der Bildungsminister von der Außenministerin.
Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) besuchte nach der Präsentation der Deutschklassen eine Volksschule in Graz.
Schule

Deutschklassen: „Nicht so schlimm wie befürchtet“

Sprachtests vor Schuleintritt und mehr Deutschstunden: Sprachwissenschaftler erklären, was an dem neuen türkis-blauen Modell positiv ist – und was problematisch.
Schule

Deutschklassen: 20 Stunden Deutsch pro Woche

Semesterweise sollen Schüler in die regulären Klassen umsteigen können. Beim Budget hält man sich noch bedeckt.
Leitartikel

Straight outta Ghettoklasse

Nicht alles, was im Ansatz nach Diskriminierung aussieht, ist es in Wirklichkeit auch. Letztlich sollten eigene Deutschlernklassen allen Beteiligten nützen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.