So viel geballte Gelegenheit für einen Crashkurs in Sachen österreichische Avantgarde der 1960er- und 1970er-Jahre wie jetzt gibt es in Wien selten.
„Back to the roots!“ kann man da nur sagen. Denn die Kunst, die in dieser Zeit aufkam, signalisiert nicht nur ein fortgesetztes Aufbäumen gegen die geistige und künstlerische Devastierung der NS-Zeit. In ihr wurzelt auch die Gegenwartskunst. Bruno Gironcoli, Günter Brus (im Belvedere ab 2. 2.), Gerhard Rühm (noch zwei Tage im Kunstforum) sowie Kurt Kocherscheidt treffen sich in diesen Tagen allesamt zum Stelldichein in Form von Personalen. Der einflussreiche Akademieprofessor Bruno Gironcoli wird nicht nur vom Mumok mit einem umfassenden Blick auf sein zeichnerisches Schaffen porträtiert; ergänzend widmen ihm auch die Galerie Thoman und die „Galerie bei der Albertina Zetter“ Ausstellungen mit Skulpturen und Zeichnungen (1010 Wien, Seilerstätte 7, 3. 2. bis 26. 5.; und 1010 Wien, Lobkowitzplatz 1, bis 3. 3.). Die Galerie Heike Curtze richtet die Aufmerksamkeit auf Kurt Kocherscheidt (Bild), einen Stammkünstler der Galerie, der in den 1970ern mit der Gruppe „Wirklichkeiten“ bekannt wurde. Im Mittelpunkt stehen Arbeiten auf Papier, ergänzt um zwei Ölbilder.
Galerie Heike Curtze. „Kurt Kocherscheidt“ (1010 Wien; Seilerstätte 15/16; 1. 2. bis 1. 3.).