Sport und Kultur: Olympische Beinfreiheit im Winter

Endlich nicht mehr im langen Kleid aufs Eis: Teilnehmerinnen beim Eiskunstlaufbewerb (siebte von links: Sonja Henie, die später zum Film ging) bei den Olympischen Winterspielen in St. Moritz 1928.
Endlich nicht mehr im langen Kleid aufs Eis: Teilnehmerinnen beim Eiskunstlaufbewerb (siebte von links: Sonja Henie, die später zum Film ging) bei den Olympischen Winterspielen in St. Moritz 1928.(c) Getty Images (FPG)
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Warum sich Hemingway fürs Skifahren den Bart wachsen ließ und ein Russe unter falschem Namen Olympia-Gold holte: Der Germanist Klaus Zeyringer hat eine Kulturgeschichte der Olympischen Winterspiele geschrieben.

Schnee und Eis, das passt auf den ersten Blick vielleicht zum Olymp – aber nicht unbedingt zu Olympia und den Sportkämpfen der Griechen. „Weder schrieb Pindar eine Zeile darüber, dass die Spartaner einen Hang hinunter schussgefahren wären, noch schuf Phidias die Statue eines Mazedoniers, der sich durch ein Slalomtor schlängelt“, ätzte einmal die „New York Times“. Der Vorbehalt gegen Winterspiele war alt. 1924 wurden sie dann doch eingeführt, wenn auch noch nicht offiziell. Erst im Nachhinein wurde die „Wintersportwoche der Olympischen Spiele“ zu den ersten Olympischen Winterspielen erklärt.

Dass deren Geschichte auch Menschen fesseln kann, die noch nie ein Skirennen gesehen haben, hat nun der sportbegeisterte österreichische Germanist Klaus Zeyringer bewiesen. Zwei Jahre nach Erscheinen seiner Kulturgeschichte der Olympischen Sommerspiele ist sein Winter-Pendant erschienen: „Olympische Spiele. Eine Kulturgeschichte von 1896 bis heute: Winter“. Es erzählt weniger systematisch als in aussagekräftigen und oft anekdotischen Details von der Geburt der Spiele in den frühen Jahren der Wintersportindustrie bis zur Korruption und Megalomanie der vergangenen Jahre.

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