Parteipräsident Orfini übernimmt vorläufig die Führung der Sozialdemokraten. Ex-Premier Renzi zog die Konsequenzen aus dem historisch schlechten Wahlergebnis seiner Partei er will als Senator und Parteiaktivist neu anfangen.
Italiens Sozialdemokraten-Chef Matteo Renzi ist am Montag zurückgetreten. Der Ex-Premier zog die Konsequenzen aus der Wahlniederlage seiner Demokratischen Partei (PD) bei den Parlamentswahlen am Sonntag. Die PD fiel dabei auf ein historisches Tief von 18 Prozent.
Die Führung der Partei werde PD-Präsident Matteo Orfini bis zu einem Parteikongress übernehmen, die nach der ersten Zusammenkunft des neu gewählten Parlaments erfolgen wird. Die PD werde in die Opposition gehen, da sie nicht bereit sei, mit populistischen Kräften zusammenzuarbeiten, kündigte Renzi an. "Ich bekräftigte mein Nein zu einer Regierung mit Extremisten. Wir haben unsere Meinung nicht geändert", so Renzi, der in Florenz zum Senator gewählt wurde und mit 42 Prozent der Stimmen ins Parlament einzieht.
Renzi will nun als Senator und Parteiaktivist neu durchstarten. Die PD sei bereit, in die Opposition zu gehen. "In den vergangenen fünf Jahren haben wir als Regierungskraft eine tolle Arbeit geleistet. Wir sind auf unsere Regierungsarbeit stolz", so Renzi.
Unter der Führung der PD-Regierung sei Italiens Wirtschaft gewachsen. Eine Million neuer Jobs seien entstanden. Renzi äußerte die Hoffnung, dass die PD-Reformen nicht rückgängig gemacht werden würden. Zudem versicherte er, dass er konstruktive Oppositionspolitik leisten werde. "Wir wollen eine offene Gesellschaft gegen die Kultur der Angst. Wir kämpfen gegen die Intoleranz und die soziale Ausgrenzung", betonte Renzi.
(APA)