Kolumne "Führungsfehler". Sie ist Betriebswirtin. Nachrichtenelektronikerin. Programmiererin. Und steckt in einem Sekretariatsjob fest.
Was hatte man ihr nicht alles versprochen: Projekte, Verantwortungen, Zusatzqualifikationen. „Nur zur Einschulung“ sollte sie auch den „Verwaltungskram“ lernen. Damit sie sich später besser auskenne.
Nun kommt sie nicht mehr weg davon. Seit drei Jahren nicht. Klopft sie wegen der tollen Projekte an, heißt es, sie sei in ihrer jetzigen Tätigkeit (=Sekretariat) unabkömmlich. Moniert sie um mehr Gehalt (sie verdient so viel wie eine Supermarktkassiererin), heißt es, ihr Chef müsse sie noch beobachten. Länger als drei Jahre?
Sie mögen nun fragen, warum die Dame den Betrieb nicht verlässt. Sie kann nicht. Sie hat zwei Schulkinder, derentwillen sie nur halbtags arbeiten kann.
Manchmal versucht sie es dennoch. Dann bekommt sie zu hören, dass sie sich von ihrer ursprünglichen Ausbildung weit entfernt hat.
Und als Sekretärin sei sie überqualifiziert.
Das Management. Unendliche Möglichkeiten für Führungsfehler. Wenn Sie einen solchen loswerden wollen, schreiben Sie an: andrea.lehky@diepresse.com
Ähnlichkeiten mit realen Personen oder Unternehmen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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