Gaza: Chronik einer angekündigten Katastrophe

Die Proteste in Gaza flauten am Dienstag zunächst ab. Die Palästinenser begruben ihre Toten vom Vortag.
Die Proteste in Gaza flauten am Dienstag zunächst ab. Die Palästinenser begruben ihre Toten vom Vortag.(c) REUTERS (MOHAMAD TOROKMAN)
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Warum die Hamas Palästinenser in den sicheren Tod treibt und Israels Armee scharf schießt. Eine Rekonstruktion.

Jerusalem/Gaza. Jahr für Jahr gedenken die Palästinenser am 15. Mai, dem Tag nach der israelischen Unabhängigkeitserklärung 1948, der „Katastrophe“ (al-Nakba). Heuer war die Stimmung besonders düster. Im Gazastreifen trugen die Palästinenser 60 Tote zu Grabe, die am Vortag beim Versuch, den israelischen Grenzwall zu überwinden, erschossen worden waren. Nach der Trauer bahnten sich neue Unruhen an. Wieder einmal blickt die Welt entsetzt und gebannt zugleich auf die Krisenregion. Doch wie kam es überhaupt zur neuen Eskalation? Eine Rekonstruktion in Fragen und Antworten.

1 Welches Ziel verfolgen die Palästinenser mit ihrem Großen Marsch der Rückkehr?

Seit dem 30. März demonstrieren die Palästinenser im Grenzgebiet des Gazastreifens, um das Rückkehrrecht der vor 70 Jahren nach der Gründung Israels Vertriebenen einzufordern und auf die Not der Bevölkerung aufmerksam zu machen. Die Initiative ging zunächst von dem palästinensischen Journalisten Muthana al-Nadschar aus, der mit einem Zelt das Schicksal der Flüchtlinge symbolisieren wollte.

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