Nach ihrem „Tosca“-Engel gestaltet Amra Bergman das „Sound of Music“-Bühnenbild. Mit dem Thema Flucht ist die gebürtige Bosnierin vertraut.
Es gibt Tage, sagt Amra Bergman, da hilft nur noch knallroter Lippenstift. Derzeit ist so eine Zeit, da die Arbeit bis halb vier Uhr morgens dauert und um sieben wieder beginnt und der rote Lippenstift herhalten muss, um von den Augenringen abzulenken.
Zum zweiten Mal gestaltet Amra Bergman das Bühnenbild des Life Ball, in ihrem Geschäft in der Liliengasse, direkt neben der Eden-Bar, steht noch das Modell: Es zeigt eine gigantische Postkarte vor dem Wiener Rathaus, das seinerseits die Rolle der Kathedrale spielt. Gerade das klischeebeladene „Sound of Music“ sei kein einfaches Thema gewesen, findet sie. „Es ist eine tief gehende Geschichte mit sehr viel Oberfläche, mit der man nicht mit jener Sorglosigkeit umgehen darf, die das Bergidyll suggeriert.“