China droht USA: Bei Strafzöllen platzt Handelsabkommen

Symbolbild: Flaggen der USA und von China
Symbolbild: Flaggen der USA und von ChinaAPA/AFP/BRENDAN SMIALOWSKI
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Peking warnt Washington: Ein derzeit in Verhandlung stehendes Abkommen werde "nicht in Kraft treten", sollten angedrohte Zölle auf chinesische Importe erlassen werden.

Nach einem Gespräch zwischen dem chinesischen Vize-Premierminister Liu He und US-Handelsminister Wilbur Ross hat China ein deutliches Warnsignal an die USA abgegeben. Ein etwaiges Handelsabkommen, über das die beiden Regierungen derzeit verhandeln, werde "nicht in Kraft treten", wenn Washington angedrohte Zölle auf chinesische Importe erlasse, hieß es in einer Mitteilung der chinesischen Regierung, die die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua veröffentlichte. Beide Seiten hätten "positive und konkrete Fortschritte" gemacht und es habe "gute Kommunikation" in Bereichen wie Landwirtschaft und Energie gegeben, hieß es.

Ross erklärte zu Beginn des Treffens mit Liu, er habe "freundliche und offene" Gespräche über bestimmte Exportgüter mit chinesischen Regierungsvertretern geführt. Nach den Gesprächen gab es jedoch keine gemeinsame Erklärung oder Äußerungen gegenüber Medienvertretern. Ross war am Samstag zu zweitägigen Gesprächen in Peking eingetroffen.

Anhaltende Kritik von Donald Trump

US-Präsident Donald Trump kritisiert seit langem das Handelsdefizit der USA mit China und will es deutlich reduzieren. Allein im vergangenen Jahr exportierte die Volksrepublik für 375 Milliarden Dollar (303,3 Milliarden Euro) mehr Waren in die USA, als es von dort einführte. Zudem will Trump Pekings staatliche Unterstützung für eigene Technologie-Firmen und den angeblichen Diebstahl geistigen Eigentums einen Riegel vorschieben.

Am Dienstag hatte die US-Regierung überraschend angekündigt, Zölle auf chinesische Importe im Wert von 50 Milliarden Dollar (rund 43 Milliarden Euro) erheben zu wollen, obwohl sie zuvor ihre Bereitschaft dazu erklärt hatte, die Zölle auf Eis zu legen. China hatte diesen Schritt scharf kritisiert: Man habe "keine Angst (davor), einen Handelskrieg zu führen", hieß es.

(APA/dpa)

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