Starwood bei CA Immo doch am Ziel

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Die Immofinanz hat für ihren Anteil an der CA Immo mit dem US-Investor Starwood einen Käufer gefunden. Dieser war zuvor mit einem Übernahmeangebot gescheitert.

Wien. 26 Prozent an der CA Immo und fünf Prozent an der Immofinanz wollte sich der US-Immobilieninvestor Starwood Capital sichern. Doch Anleger wiesen das Offert zurück, der gebotene Preis war ihnen zu niedrig.

Starwood ist bei der CA Immo nun trotzdem am Ziel. Seit gestern ist klar: Die Amerikaner konnten sich praktisch fast wie geplant 26 Prozent an der Immobilienfirma sichern. Verkäufer war in diesem Fall aber nicht der Streubesitz, sondern der bisher größte CAI-Anteilseigner selbst: die Immofinanz.

Der Preis für den Immofinanz-Anteil an der CA Immo beläuft sich auf 757,9Mio.Euro, was einem Preis von 29,5 Euro je Papier entspricht. Damit hat Starwood im Vergleich zu seinem ursprünglichen Angebot deutlich nachgebessert. Den CA-Immo-Aktionären bot man nämlich „nur“ 27,5 Euro je Anteilsschein – nachgebessert wurde es ebenso nicht.

Doch der Reihe nach: In Wien drehte sich das Immobilienkarussell einige Zeit lang ziemlich heftig. Immer standen die drei Immobiliengesellschaften Immofinanz, CA Immo und SImmo im Mittelpunkt. Es gab Zu- und Verkäufe und auch Fusionsfantasien. Zuletzt kristallisierte sich jedoch heraus, dass die Immofinanz zum Dreh- und Angelpunkt in der Angelegenheit wurde.

Immofinanz will neue Fusion

Denn die Immofinanz hat sich im April kurzerhand einen Anteil an der SImmo gesichert. Investor Ronny Pecik und René Benko stießen ihre Beteiligungen ab, was die Immofinanz für einen Zukauf nutzte. Ziel der Immofinanz ist es, mit der SImmo zu fusionieren.

Doch gleichzeitig besitzt bzw. besaß die Immofinanz auch 26 Prozent an der CA Immo. Mit dieser hat sie lange Zeit Gespräche über einen Zusammenschluss geführt. Letztlich entschied man sich im Februar dafür, das Thema auf Eis zu legen.

Und dann kam schon Starwood ins Spiel: Die Amerikaner hatten ursprünglich vor, sich ebenfalls mit 26Prozent an der CA Immo zu beteiligen. Neben der Immofinanz wären sie dann gleichwertiger Aktionär gewesen.

Doch kurz nachdem Starwood sein Übernahmeangebot gelegt hatte, gab die Immofinanz plötzlich bekannt, sich von ihrem CAI-Anteil trennen zu wollen. Sie lud Interessenten ein, verbindliche Kaufofferte zu legen. In dem Paket enthalten waren bzw. sind auch vier Namensaktien, die mit Entsendungsrechten in den Aufsichtsrat verbunden sind. Schon bei der Hauptversammlung teilte die Immofinanz mit, dass das Interesse an dem Aktienpaket groß sei. Den Zuschlag hat nun ausgerechnet Starwood erhalten. Dieser war zuvor bei den Aktionären abgeblitzt.

Der Kaufvertrag sei bereits unterzeichnet, teilte die Immofinanz am Montag mit. Grünes Licht der Behörden steht allerdings noch aus. Der Abschluss der Transaktion wird für das dritte Quartal erwartet. „Mit dem Verkauf unserer Beteiligung nahe dem historischen Höchstkurs der CA-Immo-Aktie realisieren wir einen erheblichen Gewinn und stärken durch die Rückführung der damit verbundenen Konzernfinanzierung unsere Eigenkapitalstruktur“, sagte Immofinanz-Chef Oliver Schumy.

Die Immofinanz selbst war erst im April 2016 bei der CA Immo eingestiegen. Damals legte sie für das Paket 604 Mio. Euro oder 23,5 Euro je Aktie auf den Tisch. Binnen zweier Jahre erzielte das Unternehmen also einen Gewinn von 184 Mio. Euro inklusive Dividenden. Der Return on Investment betrage 30 Prozent. Die Aktien der Immofinanz reagierten positiv: Das Papier zog am Nachmittag über zwei Prozent an, auch der CA-Immo-Kurs lag im Plus.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.07.2018)

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