Appelle haben bisher nichts genützt. Nun setzen die Wiener U-Bahnen auf ein Verbot stark riechender Speisen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Was kommt da auf die Passagiere zu?
Wien plant in einem Pilotversuch ein Verbot von starkriechenden Speisen wie Leberkäse, Kebab, Pizza, Käsekrainer oder Nudelgerichten in der Linie U6. Ab September sollen derartige Gerichte nicht mehr in den Waggons konsumiert werden dürften.
"Wir starten dazu in Schritt eins eine breite Info-Offensive, um die Fahrgäste zu sensibilisieren", teilte die zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) am Samstag in einer Aussendung mit. Die Wiener Linien bereiten dazu aktuell entsprechende Info-Offensiven für den Herbst vor, die von Durchsagen in den U6-Stationen über Plakate und Sticker in und auf den Zügen sowie Informationen durch Service-Mitarbeiter und Securities bis hin zu Einblenden der Botschaft auf den Abfahrts-Anzeigetafeln am Bahnsteig reichen werden.
An Strafen ist in dieser ersten Phase nicht gedacht, man will die Reaktion der Fahrgäste beobachten. Danach sollen weitere Schritte erarbeitet werden.
"Die Fahrtdauer in der U-Bahn liegt im Durchschnitt bei rund zehn Minuten", sagt Sima. Es sei daher zumutbar, "die wenigen Minuten ohne starkriechende Speisen auszukommen". Das Thema Essen sei seit Jahren ein "viel diskutiertes, mit Appellen sind wir nicht wirklich weitergekommen und daher werden wir nun erstmals den Schritt eines Verbots gehen, wie es in anderen Städten schon länger Praxis ist". Durch die Maßnahme soll auch der Reinigungsaufwand in den Zügen reduziert werden.
(red.)