Ernteausfälle: "Nicht immer jedes Lebensmittel jederzeit verfügbar"

Getreideernte
GetreideernteAPA/dpa/Lino Mirgeler
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Bauern-Präsident Moosbrugger fordert angesichts der aktuellen Ernteausfälle zu einem Umdenken auf. Dabei könnten Notfallreserven helfen.

Hitze und Dürre stellen auch die heimische Landwirtschaft vor enorme Herausforderungen. Auch hierzulande sind massive Ernteausfälle zu befürchten so der Präsident der Landwirtschaftskammer Josef Moosbrugger. Während im Westen den Bauern das Gras für das Vieh ausgeht, lassen die Erträge der Getreidekulturen im Osten zu wünschen übrig. Moosbrugger fordert jedoch nicht nur finanzielle Unterstützung für die Landwirte, sondern auch ein Umdenken bei seiner Klientel und den Konsumenten.

"Wir müssen ein Stück weit mit diesen Veränderungen leben", sagte der LK-Präsident im Ö1-Morgenjournal. Es werde was die Lebensmittelsicherheit betreffe Auswirkungen auf die Märkte geben, so dass nicht immer überall jedes Lebensmittel auch verfügbar ist. Der Idee in Deutschland, Notfallreserven der Bauern steuerlich zu Begünstigen., könne er etwas abgewinnen. Auch habe es diesbezüglich schon Gespräche mit dem heimischen Finanzministerium gegeben. Es sollten mehrere Jahre für die steuerliche Betrachtung zusammengefasst werden, und da gebe es immer immer gute und schlechte. Und dadurch solle ein Ausgleich geschaffen werden, so Moosbrugger.

Hoffnung liegt auf Maisernte

Laut Prognose der Agrarmarkt Austria fällt heuer die Ernte im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre um 12 Prozent tiefer aus. Erwartet wird eine Ernte von rund 2,8 Mio. Tonnen ohne Mais in guter Qualität. Das sind um 400.000 Tonnen weniger als im Durchschnitt. Der Importbedarf liegt bei rund 1,2 Mio. Tonnen.

"Hoffnung für die Landwirte bleibt eine zum Vorjahr erhöhte Maisernte im Herbst", sagte AMA-Vorstandschef Günter Griesmayr am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien. Als Trends im Ackerbau verzeichnet die AMA eine deutliche Verschiebung vom Frühjahrs- zum Herbstanbau, eine deutliche Steigerung im Sojaanbau und auch weiterhin einen Zulauf zum biologischen Ackerbau.

>>> Bericht im "Ö1-Morgenjournal"

(APA/red.)

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