Mit DDT und Agent Orange verdiente Monsanto viel Geld.
Wien. Mit der Herstellung des Süßstoffes Saccharin baute der Gründer von Monsanto, John F. Queeny, 1901 den Chemiekonzern auf. Sein Sohn Edward richtete das Unternehmen breiter aus und sorgte dafür, dass es in der Agrarindustrie Fuß fasste. Ab den 1940er-Jahren produzierte Monsanto bis 1957 das Insektizid DDT. Die Herstellung wurde nach Unternehmensangaben aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt – Jahre bevor das Mittel in den Verdacht geriet, Krebs auszulösen. In den meisten Industrieländern ist DDT seit den 1970er-Jahren verboten.
Auch die von Monsanto als Weichmacher eingesetzten polychlorierten Biphenyle (PCB) wurden 2001 verboten, weil die Chlorverbindungen ebenfalls im Verdacht standen, Krebs zu erregen. Über vier Jahrzehnte hatte sie der US-Konzern produziert.
Keine Zweifel an Glyphosat
Von 1965 bis 1969 belieferte die Monsanto Company das US-Militär mit dem Entlaubungsmittel Agent Orange, das durch den Einsatz im vietnamesischen Dschungel traurige Berühmtheit erlangte. Überlebende leiden bis heute unter den gesundheitlichen Folgen des Gifts. In den 70er-Jahren brachte das Unternehmen unter dem Namen Roundup erstmals ein Unkrautvernichtungsmittel mit dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat auf den Markt – auch bei dem Urteil vom Freitag geht es unter anderem um Roundup. Sowohl Bayer, die Mutter von Monsanto, also auch Monsanto stehen weiterhin hinter dem Produkt. (ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.08.2018)