US-Notenbanker erwartet drei bis vier weitere Zinsanhebungen

US-Währungshüter Robert Kaplan rechnet mit weiteren Zinserhöhungen
US-Währungshüter Robert Kaplan rechnet mit weiteren ZinserhöhungenAFP
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US-Währungshüter Robert Kaplan empfiehlt weitere behutsame Zinserhöhungen in den nächsten neun bis zwölf Monaten.

Der US-Währungshüter Robert Kaplan rechnet ungeachtet der Kritik von Präsident Donald Trump am Kurs der Notenbank (Fed) mit drei bis vier weiteren Zinsanhebungen. Die Zentralbank sollte angesichts von Vollbeschäftigung und einer Inflation auf der Zielgeraden mit ihrem Vorhaben weiterer behutsamer Zinserhöhungen in den nächsten neun bis zwölf Monaten voranschreiten, schrieb der Präsident der Fed von Dallas in einem Essay, der von dem regionalen Ableger am Dienstag veröffentlicht wurde.

Trump hatte am Montag in einem Reuters-Interview den Kurs der Fed ungewöhnlich offen attackiert. Er kritisierte vor allem die straffere Geldpolitik des von ihm selbst nominierten Fed-Präsidenten Jerome Powell.

Sobald ein neutrales Niveau erreicht sei, könnte die Fed mit der Anhebung der Leitzinsen aufhören und darüber nachdenken, was als Nächstes zu tun sei, hieß es in Kaplans Essay. Ein neutrales Zinsniveau, bei dem die Konjunktur weder angeschoben noch gebremst würde, sieht Kaplan zwischen 2,5 und 2,75 Prozent.

Kaplans Äußerungen bezogen sich nicht direkt auf Trumps Bemerkungen. Der Notenbanker unterstrich allerdings die Ansicht der Fed, dass Zinserhöhungen die "beste Chance geben, Ungleichgewichte zu handhaben und die wirtschaftliche Expansion in den USA auszuweiten".

Die Fed hat in diesem Jahr bereits zwei Mal den Leitzins erhöht, zuletzt im Juni auf die Spanne von 1,75 bis 2,0 Prozent. An den Börsen wird mit weiteren Schritten gerechnet, weil die US-Wirtschaft heiß läuft. Die Inflation ist so hoch wie seit sechs Jahren nicht und die Arbeitslosigkeit so gering wie seit rund 20 Jahren - auch dank Trumps radikaler Steuerreform. 

(Reuters)

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