Roger Federer scheiterte in New York an seinem Körper und 76 unerzwungenen Fehlern. Und einmal mehr stellt sich die Frage: Sind die großen Taten des 37-Jährigen vorüber?
Das Bild, das Roger Federer zu später Stunde im Arthur Ashe Stadium abgab, erinnerte an einen schwer angeschlagenen Boxer. Der Schweizer saß auf seinem Stuhl, die Unterarme auf den Oberschenkeln abgestützt, den Kopf gen Boden geneigt. Ein kleiner, vor ihm aufgerichteter Ventilator sollte Linderung bringen, ihn aufrichten. Doch es half alles nichts. Zu behaupten, Federers Körper streikte, wäre vielleicht eine Übertreibung, aber er verwehrte zumindest den herkömmlichen Dienst.
Es war wieder einer dieser heißen Tage und Abende in New York, die Luftfeuchtigkeit während der Night Session betrug 83 Prozent, die Temperatur rund 30 Grad. Selbst zahllose Zuschauer klagten über die Bedingungen, wie sollte es dann erst den Profis auf dem Platz ergehen? Federer erging es schlecht. „Es war sehr heiß. Es war eine dieser Nächte, in denen du das Gefühl hast, keine Luft zu bekommen“, meinte der Maestro rund eine Stunde nach der 6:3, 5:7, 6:7(7), 6:7(3)-Niederlage gegen den Australier John Millman. Zu diesem Zeitpunkt saß der unterlegene Basler im klimatisierten Pressekonferenzraum, endlich. Denn während des 3:34 Stunden andauernden Spiels hatte Federer sich gedanklich bereits dabei ertappt, „froh“ zu sei, wenn diese Partie „bald vorbei sein würde.“