12. September 2008: Dick Fuld, der Held und Henker

Lehmans ehemaliger Chef Dick Fuld bei der Anhörung nach der Pleite.
Lehmans ehemaliger Chef Dick Fuld bei der Anhörung nach der Pleite.(c) Reuters (Jonathan Ernst)
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Der ehrgeizige Geschäftsführer Dick Fuld hatte Lehman groß gemacht, zu groß vielleicht. Am Ende war Lehman ein „Immobilien Hedge Fund, getarnt als Investmentbank“.

New York. Am Freitag den 12. September 2008 stand Richard Fuld, an der Wall Street stets nur Dick genannt, vor den Trümmern seines Lebens. Lehman war mehr als nur eine Karriere für den damals 62-Jährigen, der 2008 bereits der längst dienende CEO an der Wall Street war. Fuld war immer stolz darauf, ein „Lehman-Lifer“ zu sein – also einer, der sein ganzes Berufsleben bei der traditionsreichen Bank verbracht hatte. Er arbeitete fast 40 Jahre bei Lehman. Ab 1994 stand der gebürtige New Yorker an der Spitze der Bank. Im Jahr davor musste Lehman noch einen Verlust schreiben. Aber unter Fuld gab es 14 Jahre lang nur Gewinne. Bis zum Ende.

Fuld hat Lehman groß gemacht. Und dann umgebracht. Er war der Held. Dann der Henker. In seinem Buch „A Colossal Failure of Common Sense“ schrieb der frühere Lehman-Trader Larry McDonald über Fuld, dass dieser von einem glühenden Neid auf Wall Street Giganten wie Goldman Sachs besessen war. Diese Rivalität sollte sich am letzten Wochenende in der langen Geschichte Lehmans rächen. Denn im US-Finanzministerium saß damals mit Hank Paulson einer, der von Goldman kam.

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