Börsespiel 2018 An der Börse ist Polygamie gleich schlecht wie Monogamie. Eigentlich logisch.
Haben wir uns vorgestern darüber ausgelassen, was das Investieren mit der Lebenszeit von Komponisten zu tun hat, so gehen wir heute kurz darauf ein, was es mit einem Harem zu tun hat. Wiederum nehmen wir dabei Anleihe beim 88-jährigen Anlegerstar Warren Buffett Anleihe.
Bevor wir auf ihn Bezug nehmen, aber noch kurz ein Rückgriff auf die gestrige Kolumne. Dort haben wir ja ausführlich dargelegt, dass das Um und Auf bei Geldanlage die kluge und breite Streuung des Anlagevermögens ist.
Aber wie wissen, was sich zum Streuen eignet?
Um eine Beschäftigung mit der Wirtschaft, ja und auch mit der Politik, die die Wirtschaft beeinflusst, kommt man nicht umhin. Um eine Beschäftigung mit den Unternehmen, die man ins Auge gefasst hat, ohnehin nicht. Und hier kommt der erste Ratschlag Buffetts zum Tragen: man muss – will man investieren – das Unternehmen, vor allem aber das zugrunde liegende Geschäftsmodell verstehen. Natürlich können Aktien anderer Geschäftsmodelle, die man vielleicht nicht kapiert, stärker steigen. Aber bei denen, die man versteht, ist eine adäquate Chance- und Risikoeinschätzung eben leichter möglich. Dazu kommt, dass eine Aktie auch ein individuelles Verhalten ja fast Eigenleben an den Tag legt, das man aber erst erkennt, je länger man sich mit ihr beschäftigt.
Um nun ein Unternehmen gut zu kennen, braucht man jedenfalls Zeit. Damit sollte sich aber auch die Anzahl der Werte reduzieren, die man in sein Depot legt. Zu nichts anderem rät denn auch Buffett. Besser weniger Titel, die man dafür kennt, als viele, die man nicht oder nur dürftig kennt. Der Multimilliardär sagt es einfach plastischer: „Wenn Sie über einen Harem mit 40 Frauen verfügen, lernen Sie auch keine richtig kennen.“
Email: eduard.steiner@diepresse.com
Börsespiel 2018
Die Presse" startet gemeinsam mit der Direktbank "Dadat" am 1. Oktober ein Börsespiel. Ab sofort kann man sich registrieren.
Als Hauptpreis winkt ein Auto.