ZiB 2: Marlene Svazek über den Wert von Frauen

FPÖ-Salzburg-Parteichefin Marlene Svazek und Andrea Hladky, eine Mitinitiatorin des Frauenvolksbegehrens, diskutieren im ZIB-2-Studio über die Inhalte des Volksbegehrens.
FPÖ-Salzburg-Parteichefin Marlene Svazek und Andrea Hladky, eine Mitinitiatorin des Frauenvolksbegehrens, diskutieren im ZIB-2-Studio über die Inhalte des Volksbegehrens. (c) Screenshot
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Sie gilt als weibliches Aushängeschild der FPÖ: Marlene Svazek zeigte sich gestern in einer ZiB-2-Diskussion zum Frauenvolksbegehren als selbstbewusste Anti-Feministin.

Wenn die Frauenministerin zum Thema Frauenvolksbegehren wegen eines Auslandstermins nichts sagt (wir wissen, sie unterschreibt es nicht, genau wie die anderen Ministerinnen der Regierung), dann braucht man Ersatz. Weshalb für die gestrige ZiB 2 andere ÖVP-Politikerinnen angefragt wurden, doch offenbar wollte niemand. Die durchaus logische Wahl war also eine starke Politikerin der FPÖ. Was per Ausschlussprinzip schnell zu Marlene Svazek führt.

Die Salzburger FPÖ-Chefin, die mit Mitte 20 bereits FPÖ-Generalsekretärin war, gilt als eines der größten Talente der Partei. Weshalb, konnte man auch gestern in der ZiB sehen. Sie strahlte eine Art Ruhe aus, die irgendwo zwischen überlegen (für ihre Fans) und überheblich (für ihre Widersacher) lag  - und gegen die Andrea Hladky, eine Mitinitiatorin des Frauenvolksbegehrens, beinahe fahrig wirkte. Svazek, stets ein Lächeln auf den Lippen, zeigte sich als Frau, die feministische Argumente durchwegs ablehnt.

Dabei war sie durchaus hart in ihren Aussagen zum Frauenvolksbegehren: "Mein Problem ist, dass durchaus berechtigte Anliegen der Lächerlichkeit preis gegeben werden, weil sie mit völlig unrealistischen Forderungen verknüpft werden." Der Antragstext würde sich wie eine No-Na-Forderung anhören, es ginge darum, dass man die Frau dem Mann gleich stellen müsse. "Aber das wird ja im 21. Jahrhundert niemand mehr bestreiten, dass wir gleichgestellt sind."

Doch, genau das bestritt Hladky, denn es gebe in Österreich keine echte Gleichstellung, "daran rüttelt auch niemand mehr, das sind einfach die Fakten." Wobei das Wort "de facto" hier den großen Unterschied macht. Denn auch Svazek, die Quoten generell ablehnt, findet die Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit unterstützenswert. Dass es einen wie auch immer definierten und errechneten Gender-Pay-Gap gebe, sieht auch sie so.

"Ich fühle mich gleich wert wie der Herr Armin Wolf"

Dem Schluss von Hladky, dass Frauen damit weniger wert seien, folgte sie aber keinesfalls. "Es ist doch nicht fair, dass Frauen immer noch nicht gleich viel wert sind wie Männer", sagt die Mitinitiatorin des Frauenvolksbegehrens. Svazek: "Das reden wir uns aber, glaub ich, auch ein bissl ein." Dem Unverständnis von Hladky ("Das sind Fakten!") folgt eine deutliche Replik: "Also ich fühle mich gleich wert wie der Herr Armin Wolf."

Geht es also darum, wie wir Frauen uns fühlen? Hladky spricht über die Höhe von Pensionen, Svazek über ihren Selbstwert. Kann sie damit ein neues Selbstbewusstsein für Frauen zum Ausdruck bringen? Oder erweist sie ganz im Gegenteil dem Feminismus einen Bärendienst und redet Probleme klein? Lässt sie sich gar instrumentalisieren? Vielleicht. Vielleicht sagt sie aber auch einfach nur, was sie denkt. Der Feminismus wird das aushalten.

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