Italien-Budget: "Wollen Europa nicht den Krieg ansagen"

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FILES-ITALY-POLITICS-GOVERNMENT-M5SAPA/AFP/ALBERTO PIZZOLI
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Der italienische Vizepremier Luigi Di Maio fordert im Budget-Streit einen Dialog mit der EU. Er bekräftigt, dass Italien in der Eurozone bleiben will.

Der italienische Vizepremier und Chef der Fünf Sterne-Bewegung, Luigi Di Maio, bemüht sich im Streit mit Brüssel um Italiens Budgetpläne um mildere Töne. "Zusammenarbeit und Dialog sind die Grundwerte von Italiens Beteiligung an der EU. Da wir in der Europäischen Union bleiben wollen, muss es zum Dialog kommen", so Di Maio im Interview mit der Tageszeitung "La Repubblica". "Ich will nicht mit diesem täglichen Schlagabtausch weitermachen. Wir müssen zusammen den Dialog fördern. Ein Treffen genügt nicht", sagte Di Maio.

"Wir wollen Europa nicht den Krieg ansagen, aber die Versprechen halten. Unser Ziel ist es, Teile der italienischen Gesellschaft zu unterstützen, die nicht mehr auf Hilfen warten können", sagte der 32-jährige Vizepremier. Er bekräftigte, dass Italien weder die EU, noch den Euro-Raum verlassen wolle.

Zuvor verbreitete die Tageszeitung "Corriere Della Sera" Gerüchte, dass italienische Europa-Minister Paolo Savona zurücktreten will. Savona dementierte.

Italiens Premier Giuseppe Conte trifft am kommenden Samstag EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker in Brüssel. Conte hatte am Donnerstag vor dem Parlament in Rom seinen Budgetplan verteidigt und sich zuversichtlich gezeigt, dass es zu einer Einigung mit Brüssel kommen wird.

(APA)

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