Marcel Hirscher ist am Samstag auf dem Ganslernhang (9.30/12.30 Uhr) wieder der Gejagte, doch drei junge Rivalen halten den Druck auf den ÖSV-Branchenprimus hoch.
Schon im Februar 2018 erklärte Marcel Hirscher seinen jungen ÖSV-Kollegen zum Favoriten für den Olympia-Slalom. Damals wies der Kärntner, der 2015 als Dritter in Madonna erstmals im Weltcup aufgezeigt hatte, dies noch bescheiden zurück. Spätestens mit den Siegen in Oslo und der Kombi in Wengen ist der 23-Jährige aber endgültig im Fokus der Öffentlichkeit angekommen.
„Der Druck ist gestiegen, da heißt es ruhig bleiben und das fahren, was ich kann“, erklärte Schwarz. Set-up, Selbstvertrauen und Form aber würden stimmen, die Vorfreude auf das Heimrennen Kitzbühel ist groß: „Der Ganslernhang ist ein Klassiker, kein Schwung ist wie der andere.“
Henrik Kristoffersen
Der Norweger fordert Marcel Hirscher aus dem Trio am längsten heraus. Mit 15 Slalomsiegen sowie dem Gewinn der kleinen Kristallkugel hat der 24-Jährige seine Klasse bewiesen. Die Vorbereitung auf die WM-Saison war allerdings einmal mehr durch den Sponsorenstreit mit dem norwegischen Verband getrübt, vielleicht hat Kristoffersen auch deshalb noch nicht zur absoluten Hochform gefunden: Sechs Podestplätze, dreimal als Zweiter hinter Hirscher, stehen zu Buche.
Allerdings dürfte das Vorjahr Warnung genug sein. Damals musste sich Kristoffersen im Slalom viermal nur Hirscher beugen, in Kitzbühel aber lachte am Ende er von ganz oben vom Stockerl.
Clément Noël
Den Juniorenweltmeister aus Frankreich hatte Marcel Hirscher schon länger auf der Rechnung, als Olympia-Vierter in Pyeongchang hatte dieser sein Potenzial früh angedeutet. In dieser Saison, seiner erst zweiten im Weltcup, hat der 21-Jährige sich kontinuierlich gesteigert und mit dem Sieg in Wengen nicht nur sein Können, sondern nach der Halbzeitführung auch Nervenstärke gezeigt.
„Er fährt mit Sicherheit aktuell den schnellsten Schwung“, meinte der ÖSV-Superstar und traut Noël schon in diesem Jahr den WM-Titel zu. „Er gehört zur nächsten Generation, die mir das Leben wirklich schwer macht, da darf man sich keine Fehler erlauben, sonst kann man nicht mithalten.“ (swi)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.01.2019)