Der Terrorist von Christchurch spendete Geld an die Identitären - dem Chef der rechtsextremen Gruppe dürfte nun das US-Visum verwehrt worden sein.
Wien. Bei einer hitzigen Debatte im Nationalrat zu den Österreich-Beziehungen des rechtsradikalen Christchurch-Attentäters Brenton Tarrant, gab Innenminister Herbert Kickl gestern neue Details bekannt: Nicht nur soll der 28-jährige Australier, der am 15. März in Neuseeland 50 Menschen in zwei Moscheen erschossen hatte, den österreichischen Identitären 1500 gespendet haben. Die US-Botschaft in Österreich dürfte dem Chef der rechtsextremen Gruppe Martin Sellner daher das Visum für eine Einreise in die USA verweigert haben.
Kickl veröffentlichte auch den Zeitraum der Rundreise des Attentäters durch Österreich. Demnach hielt er sich vom 27. November bis zum 4. Dezember 2018 hierzulande auf. In Wien mietete er ein Auto und legte 2000 km zurück, möglicherweise fuhr er auch nach Deutschland.
Tarrant reiste zudem 2014 mit drei Österreichern durch Nordkorea. Wie die „Presse“ erfuhr, besuchte er mit dem schwedischen Reiseveranstalter „Korea Konsult“ das Land, das man als Individualtourist nicht bereisen darf. „Korea Konsult“ ist bei Touristen beliebt, die aus Neugierde oder Abenteuerlust nach Nordkorea wollen. Auch drei Österreicher waren dabei. Einer soll die Behörden informiert haben, dass er Tarrant auf der Reise kennengelernt hatte.
Vorbild für Rechtsextreme
Was Tarrant motivierte, nach Nordkorea zu reisen, bleibt offen. Brisant ist, dass das stalinistische Nordkorea für Rechtsradikale ein Vorbild ist. „Solange die Nordkoreaner ihr eigenes Blut behalten, werden sie ihre Identität verteidigen,“ sagt Matthew Heimbach, Gründer der US-Gruppe „Traditionalist Youth Network“, die für Rassentrennung eintritt.
In einem Video wirbt er mit Bildern von Adolf Hitler Kim Jong-un. Seine Ideen inspirierten Tarrant. 2014 sagte übrigens Matteo Salvini, Italiens rechtspopulistischer Innenminister: „Wir bewundern den beeindruckenden Sinn für Gemeinschaft der Nordkoreaner.“
(basta/ath)