Wegen des „Mietenwahnsinns“ will eine Initiative in Berlin die größten Immobilienkonzerne „vergesellschaften“. Heute startet das Volksbegehren. Vier Fragen.
Berlin. Der „Alex“, wie ihn der Berliner nennt, also der Alexanderplatz, war ein zentraler Ort der DDR. Hier gab es große Paraden, hier feierte sich der Arbeiter- und Bauernstaat selbst. Und just hier beginnt heute ein neues sozialistisches Abenteuer. Zu Mittag protestieren Berliner auf dem „Alex“ gegen „Mietenwahnsinn“ und „Verdrängung“, also gegen den Mangel an bezahlbarem Wohnraum, der die Hauptstadt umtreibt.
Unter die Demonstranten mischt sich auch die Truppe um den linken Volkswirt Rouzbeh Taheri. Denn heute startet das Volksbegehren, das die größten Immobilienkonzerne der Stadt enteignen will. 20.000 Unterschriften brauchen die Initiatoren zunächst – eine einfache Übung. In Phase zwei müssen insgesamt 170.000 Unterstützer zusammenkommen, um einen Volksentscheid über Enteignungen in Berlin zu erzwingen.