Den in der US-Militärbasis stationierten Soldaten steht die Infrastruktur einer amerikanischen Kleinstadt zur Verfügung: ein riesiger Supermarkt, McDonald's, Starbucks, zahlreiche Restaurants und Bars.
Wie lebt es sich in Guantánamo Bay? Wenn man eine gewisse Zeit hier verbringt, könnte man fast vergessen, wo man ist: Die Infrastruktur des 117 Quadratkilometer großen Militärstützpunktes erinnert mehr an eine Kleinstadt in Florida als an jenes Gefängnis, in dem die gefährlichsten Menschen der Welt untergebracht sein sollen.
Im Supermarkt direkt an der Sherman Avenue bummeln Kleinfamilien durch die Gänge, bei McDonald's gleich nebenan vertreiben sich Jugendliche die Freizeit und bei Starbucks treffen sich die Ehefrauen der Leutnants zum Kaffeetrinken.
7000 US-Amerikaner in Guantánamo Bay
Insgesamt leben rund 7000 US-Amerikaner in der Militärbasis, viele von ihnen sind seit Monaten oder Jahren hier stationiert. Entsprechende Infrastruktur steht zur Verfügung, Kinder wachsen in Guantánamo Bay auf und gehen zur Schule. Rund 20 Tennisplätze sorgen ebenso für Lebensqualität wie Football-, Baseball- und Basketballfelder sowie ein Irish Pub und mehr als zehn Restaurants. Den Entsandten werden Schnorchelkurse angeboten, eine eigene Fluglinie organisiert Urlaube im nahen Jamaika.
Die Camps, in denen sich die Gefangenen befinden, liegen im Südosten des Lagers. Sie belegen nur einen kleinen Teil der riesigen Militärbasis. Außerhalb der Sicherheitsabsperrungen rund um die Lager erinnert Guantánamo Bay mehr an einen idyllischen Urlaubsort als an ein Hochsicherheitsgefängnis.