Der Militärrat und die Demonstranten in dem nordafrikanischen Land unterzeichnen ein Abkommen zur Regierungsbildung. Der Einigung waren monatelange Unruhen mit mehr als hundert Todesopfern vorausgegangen.
Nach monatelangen Unruhen im Sudan haben das Militär und die Opposition eine Einigung über eine Übergangsregierung unterschrieben. Das Dokument wurde am Mittwoch in Khartum von Vertretern der Militärführung des Landes und des Oppositionsbündnisses Deklaration für Freiheit und Wandel unterzeichnet. Somit beginne eine neue Ära der Zukunft Sudans, sagte ein Vermittler der Afrikanischen Union (AU).
Dies sei ein "historischer" Moment, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Militärrats, General Mohammed Hamdan Dagalo. Eine weitere Deklaration soll voraussichtlich am Freitag unterschrieben werden.
Zuvor wurde unter Vermittlung des Nachbarstaates Äthiopien eine ganze Nacht um die Details gerungen, um die bereits erzielte Grundsatzvereinbarung konkreter auszugestalten. Der äthiopische Mediator Mahmud Dirir sagte, der Sudan müsse die Armut überwinden und sollte von der US-Liste von Staaten genommen werden, die Terrorismus förderten.
Vor knapp zwei Wochen hatten beide Konfliktparteien eine Einigung über Sudans Zukunft erzielt. Für eine Übergangszeit von etwas mehr als drei Jahren soll ein Oberster Rat mit gleicher Beteiligung beider Seiten und einer wechselnden Führung eingeführt werden. Dem Rat soll zunächst die Armee vorsitzen, bevor ein Oppositionsvertreter übernimmt. Danach sollen Wahlen stattfinden.
Sudans Präsident Omar al-Bashir hatte das Land im Nordosten Afrikas drei Jahrzehnte lang mit harter Hand regiert und wurde im April von den Streitkräften gestürzt. Dem Putsch waren monatelange Massenproteste und eine Sitzblockade in Khartum vorausgegangen. Bei der gewaltsamen Auflösung der Blockade durch Sicherheitskräfte waren Anfang Juni mehr als 120 Menschen getötet worden.
(APA/AFP/Reuters)