Nach tödlichen Attacken auf Demonstranten wächst die Hoffnung auf ein Ende der Krise. Opposition und Armee haben ein Abkommen geschlossen. Doch es ist nicht ohne Risken.
Kairo/Khartum. Wochenlang haben Sudans regierender Übergangs-Militärrat und die Allianz der Protestbewegung, die Forces for Freedom and Change (FFC), verhandelt. Nun wurde endlich ein Abkommen unterzeichnet, laut dem sich Militärs und Zivilisten die Macht im Land in den nächsten drei Jahren teilen sollen.
Es ist ein Kompromiss, der zunächst weiteres Blutvergießen im Sudan verhindern kann und beiden Seiten eine Verschnaufpause gewährt. Doch mit der Unterzeichnung eines Deals mit der Übergangs-Militärregierung in Khartum geht die Protestbewegung des Landes, die seit dem Sturz des Militärdiktators Omar al-Bashir eine zivile Regierung fordert, auch ein enormes Risiko ein. Zwar hat der Sudan theoretisch die Aussicht, nach über 30 Jahren Militärherrschaft endlich ein ziviler und demokratischer Staat zu werden; aber zunächst bleiben Militärs an den Schalthebeln der Macht.