Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit, echte Wahlfreiheit für Frauen: Alle Parteien fordern es, doch wie erreicht man diese Ziele? Über die frauenpolitischen Forderungen im Wahlkampf.
ÖVP
Die Volkspartei fordert ein automatisches Pensionssplitting bis zum zehnten Lebensjahr des Kindes: Wenn ein Elternteil zu Hause bleibt und der andere arbeitet, werden die Pensionsbeiträge aufgeteilt. Bisher ist dies nur freiwillig bis zum siebten Lebensjahr möglich. In Aufsichtsräten von Unternehmen der öffentlichen Hand soll es eine Frauenquote von 40 Prozent geben. Wenn ein Parlamentsklub die Quote nicht erfüllt, erhält er weniger Förderung. Die Öffnungszeiten von Kinderbetreuungseinrichtungen sollen flexibler gestaltet werden. Schutzeinrichtungen für Frauen sollen ausgebaut werden. Um die Lohnschere zu schließen, müssen Einkommensberichte bekannter und einheitlicher werden.
SPÖ
Um die Lohnschere zu schließen, nimmt sich die Partei Island zum Vorbild: Einkommensberichte sollen nicht nur detaillierter werden und besser lesbar sein. Stellt sich eine Ungleichbehandlung von Frauen heraus, sollen auch Sanktionen für Unternehmen drohen. Arbeitszeitmodelle sollen flexibler werden, einen Rechtsanspruch auf Wechsel von Vollzeit auf Teilzeit und umgekehrt soll es für jeden und jede geben. Die Frauenpension soll erhöht werden, indem die Anrechnung von Kindererziehungszeiten verbessert wird: Statt 110 Euro im Monat für die Pension soll es 160 Euro pro Monat geben. Für jedes Kind ab dem ersten Lebensjahr soll es Anspruch auf einen Betreuungsplatz geben. Ganztagsschulen mit kostenlosem Mittagessen sollen ausgebaut werden. Der Frauenanteil soll durch Quoten erhöht werden, vor allem im Parlament. Schwangerschaftsabbrüche müssen in allen öffentlichen Spitälern vorgenommen werden können. Der Eingriff soll auf Krankenschein erfolgen oder die Kosten sozial gestaffelt werden. Die Forderungen von #fairändern werden vehement abgelehnt. Auch ein Zugang zu kostenloser Verhütung soll für Menschen mit geringen Einkommen möglich sein.