Die Kinder der Wienerin Sabina S., die sich dem „Islamischen Staat“ angeschlossen hatte, waren zuletzt unter fremder Obhut im Gefangenenlager al-Hol. Die kurdische Selbstverwaltung übergab sie nun an Vertreter der Republik.
Im März fiel Baghuz. Die ostsyrische Stadt an der irakischen Grenze war noch die letzte Bastion der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS), und mit ihrer Eroberung galten die Schergen zumindest territorial als besiegt. Baghuz hinterließ ein weiteres Trümmerfeld in der syrischen Tragödie und zehntausende Gefangene, darunter auch mehrere Österreicher bzw. ihre Kinder. Nun wurden zwei Minderjährige von der Selbstverwaltung Nordostsyrien an Vertreter der Republik Österreich übergeben; am Mittwochabend kamen sie in Wien an.
Bei ihnen handelt es sich um die Kinder der Wienerin Sabina S. „Sie befinden sich zum jetzigen Zeitpunkt bereits in Obhut der österreichischen Behörden“, heißt es aus dem Außenministerium. Offenbar kamen die Kinder anschließend in eine Einrichtung des Bundesheeres - abgeschirmt. Die Obsorge der Kinder wurde bereits vor wenigen Wochen den Großeltern in Wien zugesprochen.
Die Übergabe sollte eigentlich heimlich vonstatten gehen. Doch die Nachricht einer möglichen Rückkehr österreichischer IS-Kinder kursierte bereits Dienstagabend. Das „Rojava Information Center“ - ein Medienzentrum der hauptsächlich kurdisch verwalteten Region - machte das unter anderem auf Twitter öffentlich.