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Mitreden bei der Integration: Was kann Österreich besser machen?

62 Prozent der Österreicher bewerten das Zusammenleben zwischen Muslimen und Nichtmuslimen als schlecht. So schlecht war die Stimmung noch nie. Welche Lösungsansätze gibt es? Diskutieren Sie mit!

Diese Zahlen geben Anlass zur Sorge: 62 Prozent der Österreicher bewerten das Zusammenleben zwischen Muslimen und Nichtmuslimen als schlecht, zeigt das aktuelle Integrationsbarometer. Besonders skeptisch zeigen sich die Österreicher gegenüber einzelnen Bevölkerungsgruppen – so betrachten 74 Prozent die Integration von Afghanen als nicht gelungen. Die meisten Sorgen bereiten den Österreichern die Verbreitung eines radikalen Islam sowie die Integration von Flüchtlingen in Schulen und in der Arbeitswelt. So schlecht war die Stimmung noch nie.

Köksal Baltaci schreibt in einem Leitartikel unter anderem, dass viele Österreicher Schwierigkeiten haben, die Trennlinien zwischen Islam und radikalen Islam zu erkennen. Was dabei nicht helfe: Dass sich Repräsentanten islamischer Interessengemeinschaften ungeschickt, „manchmal aber auch fahrlässig und ignorant" ausdrücken, wenn es um die Distanzierung vom Islamismus geht.

»Wäre es also nicht glaubwürdiger und ehrlicher zu sagen, dass Islamisten ein Problem für den Islam darstellen?«

Köksal Baltaci

Baltaci schreibt: „Wäre es also nicht glaubwürdiger und ehrlicher zu sagen, dass Islamisten ein Problem für den Islam darstellen?“ Und weiter: „Anstatt in diese Falle zu tappen und Begriffe wie Islamophobie unüberlegt zu übernehmen, wären die Wortführer des Islam besser beraten, jungen Leuten das zeitgemäße Reflektieren ihrer Religion näherzubringen."

Und die ist offenbar dringend notwendig, wenn man sich ein aktuelles Interview aus unserem Forum Bildung anschaut, in dem der Autor Constantin Schreiber über problematischen Schulbücher in der islamischen Welt und ihrem „schauderhaften Frauenbild" spricht. Ein Lösungsansatz für Schreiber: „Es gibt ein Pilotprojekt in Berlin, wo ganze Familien neu beschult werden, auch die Eltern."

Bereits vor der Wahl hat sich Innenpolitik-Chef Oliver Pink genau angeschaut, was die Parteien in ihren Programmen zu Migration und Integration stehen haben. Er hat gefragt: „Wie viel Migration verträgt das Land?" Beim Thema Integration haben die Parteien unter anderem folgendes auf Lager: Kopftuchverbot für Kinder, Staatsbürgerkunde-Unterricht, Verbot von islamischen Vereinen (ÖVP), Integrationsjahr (SPÖ), Integrationsvereinbarung (Neos), die Österreichische Leitkultur (FPÖ) und Ausbildung statt Abschiebung (Grüne).

Auch die Übergangsregierung präsentierte im September einen nüchternen Bericht zur Integration. Das Fazit der Experten: Schlechtes Deutsch, auch in zweiter Generation, bleibt die Hürde in Schule und Beruf. Nun, wo die Zuwanderung zurückgeht, stehe die eigentliche Arbeit an. Auch das Problem „Gewalt im Namen der Ehre“ wurde angesprochen.

Nun ist Ihre Meinung gefragt: Was kann Österreich bei der Integration besser machen? Welche Lösungsansätze gibt es? Diskutieren Sie mit!

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