IS-Anführer tot

Die Globalisierung des IS-Terrors

Abu Bakr al-Baghdadi.
Abu Bakr al-Baghdadi.(c) REUTERS (Reuters TV)
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Die USA haben die Terrormiliz mit der Kommandoaktion gegen Abu Bakr al-Baghdadi im Nordwesten Syriens zwar enthauptet, aber nicht besiegt. Der IS arbeitet längst an einer globalen Strategie.

Istanbul. Wenn man Donald Trump glauben kann, dann starb der gefährlichste Jihadist der Welt „wie ein Hund“. Abu Bakr al-Baghdadi, der Chef des Islamischen Staats (IS), wurde in der Nacht zum Sonntag von US-Elitesoldaten im Nordwesten Syriens in einen Tunnel getrieben. „Wimmernd, heulend und schreiend“ und außer sich vor Angst habe Baghdadi seine letzten Minuten verbracht, berichtete Trump am Sonntag in einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz in Washington. Der IS-Chef zerrte demnach drei seiner Kinder mit in den Tunnel und zündete eine Selbstmordweste.

Trump hat das Ende des Jihadisten im Detail beschrieben, weil er hofft, dass sich potenzielle Anhänger der Extremisten von dem IS-Chef abwenden, der noch vor wenigen Jahren große Teile Syriens und des Irak beherrschte. Baghdadi sei ein Feigling gewesen, sagte Trump. Doch die Rechnung des US-Präsidenten geht möglicherweise nicht auf. Die USA haben den IS mit Baghdadis Tod zwar enthauptet, aber nicht besiegt. Die Extremisten arbeiten bereits seit Längerem an einer globalen Terrorstrategie.

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