Die deutsche Linke nominiert ihre Abgeordnete "Luc" Jochimsen als Bundespräsidentschafts-Kandidatin. Jochimsen war bis 2001 Chefredakteurin des Hessischen Rundfunks.
Die Linke in Deutschland will ihre Abgeordnete Lukrezia Jochimsen in das Rennen um das Amt des Bundespräsidenten schicken. Das berichtete am Mittwoch mehrere deutsche Medien.
Die 74-jährige "Luc" Jochimsen war von 1994 bis 2001 Chefredakteurin des Hessischen Rundfunks. Für die Linke sitzt sie seit 2005 im Bundestag. Die gebürtige Nürnbergerin zog damals über die Landesliste der thüringischen Linkspartei.PDS ein. Sie ist kulturpolitische Sprecherin ihrer Fraktion.
Am Dienstagnachmittag sollte sie der Fraktion, dem geschäftsführenden Parteivorstand, den Landesfraktionschefs und -vorsitzenden vorgestellt werden. Danach sollte sie der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Jochimsen hat keine Chance auf Wahl
Die Parteispitze lehnt eine Wahl der beiden anderen Kandidaten, dem von der christlich-liberalen Regierung nominierten niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff (CDU) und den von SPD und Grünen vorgeschlagenen früheren DDR-Bürgerrechtler Joachim Gauck, ab. Eine Chance auf eine Wahl hat Jochimsen aber nicht. Union und FDP haben in der Bundesversammlung, die den neuen Präsidenten am 30. Juni wählt, eine klare Mehrheit.
Falls es wider Erwarten mangels absoluter Mehrheit für Wulff zu einem zweiten oder dritten Wahlgang kommen sollte, hat sich die Linke noch nicht entschieden, ob sie dann Gauck ihre Stimmen geben will. Bleiben zwei Wahlgänge ergebnislos, genügt im dritten die einfache Mehrheit. Der thüringische Linken-Landesvorsitzende Bodo Ramelow erklärte dem rbb-Sender "radioeins", Gauck sei für die Linke nicht wählbar, weil dieser öffentlich gesagt habe, die Partei sei überflüssig: "Wer unsere Partei für überflüssig hält, der will ja von dieser Partei auch nicht gewählt werden".
(Ag.)