Die Abriegelung Norditaliens und ein Kursrutsch an den Rohölmärkten hat weltweit zu exorbitanten Kursverlusten an den Aktienmärkten geführt. Rollt nun die nächste Finanzkrise auf uns zu?
Wien. Nach zwei schlimmen Wochen an den Börsen kam es am Montag noch einmal ganz dick: Die Aktienmärkte erlebten einen schwarzen Montag, der diesen Namen verdient. Der Wiener Leitindex ATX fiel um neun Prozent, der Frankfurter DAX um sieben Prozent, und die US-Börsen starteten mit einem Minus von sieben Prozent. Gegen 14.35 Uhr wurde der Handel an der Börse in New York für fünfzehn Minuten ausgesetzt.
1 Warum brechen die Börsen so stark ein? Was ist schon wieder passiert?
Die Börsen sind schon seit einigen Wochen von starker Unsicherheit wegen der ungewissen Folgen der Coronavirus-Epidemie geprägt. Nun ist ein zweiter Faktor dazugekommen, der für Panikreaktionen sorgte: Weil Russland keiner weiteren Drosselung des Ölproduktion zustimmen wollte, gab Saudiarabien überraschend bekannt, ab April deutlich mehr Öl aus dem Boden zu holen. Das hat den Preis am Montag um zeitweise 30 Prozent einbrechen lassen. Der Rückgang seit Jahresbeginn summiert sich inzwischen auf 45 Prozent und hat einen Grund: Die weltweite Ölnachfrage dürfte heuer zum ersten Mal seit 2009 sinken. Eine Ölschwemme kann derzeit also niemand gebrauchen.