Bilanz

Anschober: "Die erste Etappe ist geschafft"

CORONAVIRUS: PK 'KAPAZITAeTEN IN OeSTERREICHS SPITAeLERN' - ANSCHOBER
CORONAVIRUS: PK 'KAPAZITAeTEN IN OeSTERREICHS SPITAeLERN' - ANSCHOBERAPA/HERBERT-PFARRHOFER
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Das Ziel, Spitäler nicht zu überlasten, wurde erreicht, sagte Gesundheitsminister Anschober bei einer Pressekonferenz. Die Akutversorgung soll langsam wieder hochgefahren, notwendige OPs zugelassen werden.

Es war das oberste Ziel der Eindämmungsmaßnahmen in Österreich: Die Spitäler dürfen nicht überlastet werden und müssen handlungsfähig bleiben. Am Freitag zog Gesundheitsminsiter Anschober bei einer Pressekonferenz Bilanz - und zeigte sich zufrieden: "Diese erste Etappe war ein voller Erfolg.“ Man habe zu keiner Zeit ein Risiko gehabt, die Kapazitäten in den Spitälern zu überschreiten. „Danke an alle Spitäler und ihre Mitarbeiter. Sie haben das ausgezeichnet gemacht." Es seien die richtigen Maßnahmen gewesen, ist Anschober überzeugt. „Aber auch nur, weil die Bevölkerung so gut mitgemacht hat."

Untermauernde Zahlen lieferte dazu Herwig Ostermann von der Gesundheit Österreich GmbH: "Derzeit haben wir 600 bis 800 Patienten, die in den normalen Stationen versorgt werden", sagte Ostermann. Und das bei fast 20.000 Betten, die in öffentlichen Spitälern im Bereich der Normalpflege für Corona-Patienten verfügbar sind. Intensivbetten stünden etwa 1000 zur Verfügung. Auch das sei bisher ausreichend: „In der nächsten Woche werden bis zu 200 Personen auf Intensivstationen zu versorgen sein."

Die Prognosen seien erfreulich, so Ostermann: Die geringen Wachstumsraten hätten angehalten, der Rückgang sei in allen Bundesländern verzeichnet worden. "Das ist ein österreichweiter und flächendeckender Trend", sagt Ostermann. Das R effektiv konnte auf unter 1 gesenkt werden - "das heißt, jeder infizierte Patient steckt im Schnitt weniger als eine weitere Person an."

Angesichts der Ergebnisse der Stichprobenstudie, die am Freitag ebenso präsentiert wurden, sagte Ostermann: „Wir hätten die Zahl alle deutlich höher eingeschätzt.“

Dennoch, warnt Anschober, müsse man zusehen, "dass uns die Zahlen nicht davonlaufen". Das Kontaktpersonenmanagement, also die Rückverfolgung von Kontakten bei Krankheitsfällen, müsse man deutlich schneller werden, sowohl digital mit der Stopp-Corona-App als auch manuell. Denn am Ende dieser ersten Etappe sei entscheidend, „nichts zu riskieren.“ Anschober bat die Bevölkerung abermals, konsequent zu bleiben. Man könne innerhalb weniger Wochen vieles kaputt machen.

„Gesicherte Öffnung" als zweite Etappe

Nach Ostern beginnt mit schrittweisen Öffnungen die zweite Etappe. Welche Anschober zufolge noch um einiges schwieriger wird. Den Abstand müsse man trotz einer Öffnung einhalten. Es solle eine „gesicherte Öffnung“ sein -damit man immer reagieren könne, wenn irgendwo wieder etwas „aufflackert“. Man gehe davon aus, dass die Frequenzen, etwa in Geschäften und auf den Straßen, steigen werden. Deswegen habe man die Maskenpflicht ausgeweitet, auf öffentliche Verkehrsmittel etwa. Ob auch die Zahl der Infizierten dann wieder größer wird, könne man aber nicht voraussagen, so Ostermann. „Wir sind dazu gezwungen, dass einfach ganz intensiv weiterzuverfolgen."

Zur schrittweisen Öffnung gehört auch, dass OPs, die in Krankenhäusern verschoben wurden, teilweise wieder aufgenommen werden können. Allerdings nur jene, „wo es akut Sinn macht und notwenig ist“, etwa wenn massive Schmerzen im Spiel sind. Wie man wieder zum Normalzustand zurückkommt und die Akutbetreuung wieder zulässt, werde kommende Woche mit den Ländern diskutiert. Aber es müssten ausreichend Reservekapazitäten beibehalten werden, so Anschober. Geschlossene Kurhäuser und Rehazentren sollen vorerst nicht wieder geöffnet werden.

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