Wer kann die Entzündung stoppen?

Fettleibigkeit verursacht im Körper Entzündungen, die Diabetes und Herzinfarkt hervorrufen.

Fett kommuniziert. Jedenfalls senden Fettzellen im Körper Signale aus, die Entzündungen beeinflussen. Die wiederum verursachen bei fettleibigen Personen Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ein Forscherteam aus fünf Ländern nimmt derzeit Botenstoffe des Fettgewebes genauer unter die Lupe.

Koordiniert wird das EU-Projekt „TOBI“ (Förderung zirka drei Millionen Euro) von Thomas Stulnig an der Med-Uni Wien: „Österreichische Partner sind: für das Projektmanagement Biolution, für hochkomplexe Analysen pharmalyt Labor und weiters die Gruppe um Rudolf Zechner der Uni Graz, die den Fettabbau untersucht.“

In der Med-Uni Wien sucht man nach Mechanismen, die Entzündungen stoppen können. „Entzündungsreaktionen werden von Botenstoffen angeschaltet, zeitgleich gibt es Stoppmediatoren, die die Entzündung abschalten sollen“, erklärt Stulnig: „Funktioniert das Stoppsignal nicht, bleibt die Entzündung chronisch bestehen.“ So ist bekannt, dass gesättigte Fette aus der Nahrung eine schlechte Auswirkung auf den Stoffwechsel haben und entzündungsfördernde Botenstoffe hervorrufen. Andererseits drängen Omega-3-Fettsäuren und Botenstoffe von anderen mehrfach ungesättigten Fettsäuren Entzündungen zurück.

„Wir wollen die Rolle der Stoppsignale für Entzündung bei Adipositas besser verstehen“, so Stulnig. Denn wenn man Entzündungen, die das Fettgewebe selbst auslöst, durch körpereigene Substanzen hemmen könnte, würde man die schwerwiegenden Folgen wie Diabetes, Schlaganfall und Herzinfarkt dramatisch verringern. Die Ergebnisse der dreijährigen Studie dienen als Basis für neue Medikamente, doch die Forscher wollen auch die Bevölkerung über die Prozesse im Körper besser informieren. vers

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.07.2010)

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