Nordkorea

Gerüchte über Tod von Diktator Kim Jong-un

FILE PHOTO: South Korean people watch a TV broadcasting a news report on North Korean leader Kim Jong Un in Seoul
FILE PHOTO: South Korean people watch a TV broadcasting a news report on North Korean leader Kim Jong Un in Seoul(c) REUTERS (Heo Ran)
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Kim Jong-un soll diese Woche wegen Herzkreislaufproblemen operiert worden sein. Nun machen sogar Gerüchte über das Ableben des Machthabers die Runde.

Ist Nordkoreas Diktator Kim Jong-un gestorben? Gerüchte über das Ableben des Machthabers machen derzeit die Runde. Hong Kong Satellite Television berichtet, dass er laut einer "sehr soliden Quelle" tot sei. Seriöse Quellen geben sich bedeckt. Seit Tagen wird über den Gesundheitszustand des Kim Jong-uns spekuliert. Genaues weiß man freilich (noch) nicht. Details zur nordkoreanischen Führungselite werden nicht öffentlich gemacht, wenn diese sich nicht dazu gezwungen sieht. Man weiß nicht einmal, wie alt der Diktator genau ist. Er wird auf 36 Jahre geschätzt. 

Eine in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul ansässige Website hatte in dieser Woche berichtet, dass Kim wegen Herzkreislaufproblemen operiert worden sein soll. Der Nachrichtensender CNN meldete unter Berufung auf einen US-Regierungsvertreter, Washington verfolge Geheimdienstinformationen, wonach Kim nach einer Operation in großer Gefahr schwebe.

China hat Insidern zufolge eine Delegation mit Regierungsvertretern und Medizinern in das Nachbarland entsandt. Mehrere mit der Situation vertraute Personen sagten am Samstag der Nachrichtenagentur Reuters, dass die Delegation unter der Leitung eines hochrangigen Mitglieds der Internationalen Verbindungsabteilung der Kommunistischen Partei Chinas am Donnerstag von Peking aus abgereist sei. Die Abteilung ist das wichtigste chinesische Gremium, das sich mit dem benachbarten Nordkorea befasst. Weder das Außenministerium in Peking noch die Verbindungsabteilung waren zunächst für eine Stellungnahme zu erreichen.

Überraschend an Veranstaltung nicht teilgenommen

Kim hatte am 15. April überraschend nicht an einer traditionellen Veranstaltung anlässlich des Geburtstages seines 1994 verstorbenen Großvaters, Nordkoreas Staatsgründers Kim Il-sung, teilgenommen. Sofort schossen in Südkorea die Gerüchte ins Kraut. Wie stets ist von Putsch und Machtkampf in der Führung die Rede.

Übergewicht, Rauchen und Überanstrengung

Nach Angaben der von nordkoreanischen Überläufern herausgegebenen Website „Daily NK“ gibt es für die Herzerkrankung des Diktators mehrere Gründe: zum einen sein sichtbares Übergewicht, extensives Rauchen und Überbelastung. Zum anderen hätten die mehrfachen Show-Auftritte beim Ausritt und der Besteigung des nationalen Heiligberges Paektu der Gesundheit des Machthabers schweren Schaden zugefügt. Kim Jong-un wurde das bisher zum letzten Mal am 11. April in der Öffentlichkeit gezeigt, als er einer Sitzung des Politbüros seiner kommunistischen Partei vorsaß. Im Anschluss entließ der Diktator als Vorsitzender fünf der 14 Mitglieder der Kommission für Staatsangelegenheiten, des höchsten Entscheidungsorgans des Landes.

(APA/dpa)

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