Der dänische Außenminister betont: "Wir nehmen an der Debatte teil.“ Man müsse auch „etwas vorschlagen“.
Im EU-Streit über Corona-Krisenhilfen signalisiert die dänische Regierung Kompromisswillen. Außenminister Jeppe Kofod sagte am Dienstag in einem Parlamentsausschuss: "Wir nehmen an der Debatte teil, und das ist meiner Meinung nach wichtig. Dass wir nicht nur eine Meinung haben, sondern auch etwas vorschlagen."
Die große Übung sei es dann, einen Kompromiss zu finden, mit dem alle 27 EU-Länder leben könnten. Dänemark, Schweden, Österreich und die Niederlande hatten sich gemeinsam gegen einen Vorschlag der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und von Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron gewandt, wonach die EU-Krisenhilfen nicht zurückgezahlt werden müssen. Die sogenannten "sparsamen Vier" wollen, dass die Hilfen als Kredite ausgegeben und vom Empfängerland zurückgezahlt werden.
Österreich dürfte zustimmen
Im Streit um die EU-Coronahilfen dürfte der große Showdown zwischen "Mercron" und den "Frugal Four" aber generell ausbleiben. Die Chancen stehen gut, dass die EU-Kommission mit ihrem Kompromissvorschlag für das 500 Milliarden Euro schwere Hilfspaket sowohl Deutschland und Frankreich als auch die "sparsamen Vier" ins Boot holen kann. Darauf deuten insbesondere jüngste Signale aus Wien hin.
Die EU-Kommission hatte bereits am Wochenende klargemacht, dass es bei der Verteilung der Hilfsgelder einen Mix aus Zuschüssen und Krediten geben wird. Kritik an der Haltung Österreichs und seinen Mitstreitern gab es nicht nur von der Opposition und aus Italien, sondern auch von deutschen Christdemokraten, dem ÖVP-Europaabgeordneten Othmar Karas und EU-Parlamentspräsident David Sassoli.
(APA/dpa)