Die einstige gespenstige Ruhe in der Stadt ist verflogen. Auch wenn die Clubs noch geschlossen haben, lebt das Wiener Nachtleben wieder auf. Während Barkeeper uneinsichtigen Gästen erklären müssen, warum sie nach ein Uhr nichts mehr zu trinken bekommen, verlagert sich die Party woandershin. Denn mit Partys werden auch Krisen bewältigt.
Der Mensch hat Grundbedürfnisse. Daran kann auch eine Pandemie nichts ändern. Sind die elementaren Bedürfnisse wie Essen, Trinken und Schlafen befriedigt, kommt schon ziemlich bald das soziale Beisammensein. Und das wird in unserer Kultur – und vor allem bei jungen Menschen – eben auch gern nachts gepflegt. Während die Clubs und Diskotheken immer noch nicht wissen, wann sie wieder aufsperren dürfen, und wie genau sich dann der Betrieb mit den Abstandsregeln und anderen Maßnahmen vereinbaren lässt, wird in der Stadt längst gefeiert. Und zwar nicht nur in privaten Wohnungen, Häusern oder Gärten, sondern auch an öffentlichen Plätzen, wie an den Ufern der Neuen Donau oder dem Donaukanal, der in den vergangenen Wochen zum neuen Partyhotspot der Stadt avanciert ist.