BP: Tankstellenbetreiber in USA wollen anderen Namen

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A new version of BPs logo is displayed by Greenpeace activists at the Hampstead Road BP station in Ls logo is displayed by Greenpeace activists at the Hampstead Road BP station in L(c) Reuters (Ho)
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Nach Umsatzeinbußen und Vandalismus rund um die Ölpest: Immer mehr Tankstellenbetreiber fordern eine Rückkehr zum alten Namen und Logo Amoco. BP war 1998 mit dem US-Ölkonzern Amoco zusammengegangen.

Nach zum Teil extremen Umsatzeinbußen und Schäden durch Vandalismus rund um die Ölpest im Golf von Mexiko, der durch eine Explosion auf einer Bohrinsel des britischen Konzerns BP ausgelöst wurde, wird unter den Betreibern von BP-Tankstellen in den USA der Ruf nach einem anderen Markennamen lauter. Immer mehr Tankstellenbetreiber forderten eine Rückkehr zum alten Namen und Logo Amoco, um wieder mehr Kunden anzuziehen und ihr Image aufzubessern, sagte der Chef des US-Händlerverbandes für die BP-Tankstellen, John Kleine, der britischen Zeitung "Sunday Telegraph".

"Diese Tankstelle gehört nicht BP"

Kleine kündigte an, dass das Thema bei einem Mitgliedertreffen im Oktober vermutlich zur Sprache kommen werde. Es sei aber extrem unwahrscheinlich, dass die Marke in naher Zukunft geändert werde.

BP war 1998 mit dem US-Ölkonzern Amoco zusammengegangen und hatte die Marke an den Zapfsäulen danach durch das BP-Logo ausgetauscht. Laut "Sunday Telegraph" ist an einigen der mehr als 11.000 BP-Tankstellen in den USA der Umsatz seit der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko um 40 Prozent eingebrochen. Eine Tankstellenbesitzerin aus aus Alabama sagte der Zeitung: "Diese Tankstelle gehört nicht BP, sondern mir. Wenn ich das Geld hätte, würde ich den Namen ändern lassen."

BP bittet Kuwait um weitere Kapitalspritze

Indes hat BP zur Abwehr möglicher Übernahmeversuche einem Zeitungsbericht zufolge beim kuwaitischen Staatsfonds KIA wegen einer Aufstockung seiner Beteiligung nachgehakt. Der scheidende Vorstandschef Tony Hayward habe ein entsprechendes Angebot im Verlaufe einer Telefonkonferenz unterbreitet, berichtete das Blatt "Al-Anba" am Montag unter Berufung auf einen ungenannten KIA-Vertreter. Der Anteil sollte demnach von 1,75 auf 3,0 Prozent erhöht werden.

BP gilt wegen der Ölpest im Golf von Mexiko als angeschlagen. Hayward hatte sich daher in den vergangenen Wochen persönlich um Investoren im Nahen Osten bemüht, um sich gegen Attacken von Rivalen wie Exxon zu rüsten.

Will BP deutsche Tankstellenkette Aral loswerden?

Das Magazin "WirtschaftsWoche" hatte in seiner aktuellen Ausgabe unter Berufung auf beteiligte Investmentbanker berichtet, BP wolle die Tankstellenkette Aral verkaufen. Die Banker schätzten den Wert von Aral mit seinen 2500 Tankstellen auf gut zwei Milliarden Euro, heißt es in der Zeitschrift.

Als mögliche Interessenten wurden der französische Mineralölkonzern Total, der europäische Tankstellenverbund Avia und der russische Ölkonzern Rosneft genannt. BP in Deutschland wie auch in London lehnten eine Stellungnahme dazu ab.

(Ag.)

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