"Wir klagen auf den Betrag, der nötig sein wird, um Alabama wieder aufzubauen", sagt der Generalstaatsanwalt des Staates. BP wehrt sich und erklärt, man habe sich bereits für 20 Milliarden Dollar verpflichtet.
Der von der Ölpest im Golf von Mexiko getroffene US-Bundesstaat Alabama verklagt den britischen Energiekonzern BP auf Schadensersatz. Das kündigte der Generalstaatsanwalt des US-Staates, Troy King, am Freitag (Ortszeit) an. Eine Sprecherin von BP bestätigte am Samstag in London die Klage.
BP habe dem Staat Alabama und seinen Bürgern schweren Schaden zugefügt. Für diesen Schaden müsse es einen Ausgleich geben. Die Klage richte sich neben BP auch gegen die Mitbetreiber der versunkenen Bohrinsel "Deepwater Horizon", die Firmen Anadarko und TransOcean. "Wir klagen auf den Betrag, der nötig sein wird, um Alabama wieder aufzubauen", sagte King. Eine Summe nannte er nicht.
"Gebrochene Versprechen"
Gegenüber dem US-Fernsehsender CNN sagte King, die Klage sei Folge der Verzögerungstaktik von BP. Er sprach von "gebrochenen Versprechen" des britischen Konzerns und von einer Entwicklung, dass BP "das eine sagt und etwas anderes tut". Er betonte: "Jede weitere Verzögerung bringt unseren Leuten weiteren Schaden." Die Klage könne jederzeit fallengelassen werden, wenn sich BP kooperativ verhalte.
BP wies die Vorwürfe zurück. "BP hat sich bereits freiwillig bereiterklärt, allen rechtmäßig angemeldeten wirtschaftlichen Schaden zu übernehmen", sagte eine Sprecherin. BP habe eine Verpflichtung über 20 Milliarden Dollar (15,6 Mrd. Euro) abgegeben und bereits 352 Millionen (275 Mio. Euro) bezahlt. "Der Prozess, den wir in Gang gesetzt haben, ist der schnellste und sicherste Weg, wirtschaftlichen Schaden auszugleichen", sagte sie und fügte hinzu: "Und es ist der beste Weg, um sicherzugehen, dass die volle Summe den Geschädigten zufließt und nicht den Anwälten."
(APA/dpa)