Pflanzen und Tücher als „grüne Klimaanlage“: Wie man die Wohnung an sommerlichen Hitzetagen auf umweltschonende Weise angenehm kühl halten kann, verraten Experten.
Ein Rekord von 38 „Tropentagen“ mit Temperaturen jenseits der 30 Grad wurde in Wien im letzten Sommer registriert – eine Zahl, die laut Experten aufgrund des Klimawandels in Zukunft weiter steigen wird. Die Hitze macht den Aufenthalt in vielen Wohnungen unerträglich. „Klimaanlagen sorgen zwar für angenehme Raumtemperaturen, heizen aber die Außenluft auf und setzen Treibhausgase frei, was den Klimawandel vorantreibt“, erklärt Vera Enzi von der Kompetenzstelle Grün statt Grau in Wien den Teufelskreis. „Wichtig wäre, bei Neubauten effiziente und ökologisch verträgliche Kühlsysteme einzuplanen, doch viele Bauträger sehen diese Notwendigkeit – noch – nicht“, kritisiert Christian Holter vom Grazer Solartechnikunternehmen Solid. „Das Resultat ist, dass die Menschen im Sommer in den nächsten Baumarkt laufen und mobile Klimageräte kaufen.“ Solche Geräte sind aber nicht nur Energiefresser, sondern können auch gefährlich sein. Christian Leiner, Innungsmeister der Wiener Rauchfangkehrer, warnt vor der gleichzeitigen Inbetriebnahme von Klimageräten und Gasthermen oder Gasdurchlauferhitzern: „Das vom Gasgerät produzierte Kohlenmonoxid entweicht dann – vor allem bei schlecht gewarteten Anlagen – nicht durch den Abzug, sondern wird vom Klimagerät in den Wohnraum gesaugt. So kann sich die Konzentration dieses tödlichen Gases binnen weniger Minuten gefährlich erhöhen.“ Jahr für Jahr kommt es zu Zwischenfällen mit ernsten Folgen.